Donnerstag, 4. August 2011

Sie haben Besuch

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja beruhigte sich nur langsam wieder. Über eine Stunde hatte sie stumm schluchtzend auf ihrem Bett gelegen. Langsam war nun die Trauer gewichen und die Wut hatte ihren Platz eingenommen. Wie hatten Mary und Gretchen sie so vorführen können? Mühsam schleppte sie sich zum Schreibtisch und machte sich daran ihre Hausaufgaben zu erledigen. Doch in ihrer momentanen Verfassung wollte die Konzentration einfach nicht ausreiche. Egal, was sie anfing, nach spätestens drei Sätzen begann sie Unsinn zu schreiben. Wütend klappte sie die Bücher zu und ließ sich wieder auf das Bett fallen und schaltete den Fernseher ein.


Mary und Gretchen fuhren mit dem Wagen von Marys Mutter durch die Straßen zu Nadja. Sie hatten längst Gästeausweise ausgestellt bekommen. So war es kein Problem direkt bis zum Haus vorzufahren. Allerdings war das Tor in der Mauer um das Haus noch geschlossen. Wenn sie mit Nadja hier ankamen oder erwartet wurden war das Tor normalerweise schon geöffnet. "Wir müssen wohl klingeln.", meinte Mary etwas unsicher. Gretchen stieg aus und drückte an der Säule auf die Klingel. Es dauerte nur wenige Augenblicke bis Geoffreys Stimme erklang.

"Ja bitte?" Gretchen starrte etwas schüchtern auf die Gegensprechanlage. Unverkennbar lag ein Kameraauge in der Mitte. "Ich, ähm..., wir... wollten zu Nadja.", stammelte sie und ordnete schnell nochmal ihre Haare, als ihr klar wurde, dass sie beobachtet wurde. "Es tut mir leid, Miss Gretchen, aber Miss Nadja hat sich Ruhe ausgebeten und wollte nicht gestört werden. Sie hätten anrufen sollen.", gab Geoffrey zurück. Durch die Anlage kam es vorne nur ziemlich blechern und in fast schon bellendem Tonfall an, so dass Gretchen regelrecht zurückzuckte.

"Mary hatte angerufen. Aber Sie haben sie nicht durchgestellt. Aber es ist wirklich wichtig, dass wir mit Nadja reden.", beharrte Gretchen mutig. Geoffrey seufzte einmal. Er hatte keine Ahnung was genau hier vorging. Aber auch ihm wäre es lieber, wenn Nadja mit ihren Freundinnen redete, statt ihn hier vorzuschicken. "Wir haben uns gestritten und wollen das klären.", fügte Gretchen jetzt an. "Fahren Sie vors Haus. Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber ich kann nichts versprechen.", willigte Geoffrey ein und ließ das Tor aufrollen.


Mit etwas verhaltenen Schritten kam er die Treppe hinauf. Butlerkollegen erzählten ihm so oft von dem infernalischen Musiklärm, der quasi dauerhaft aus den Teenagerzimmern drang. Nadja schien dahingehend eine Ausnahme zu sein. Nur der Fernseher lief und das auch in höchstens normaler Lautstärke. Sacht klopfte er an die Türe. "Miss Nadja?", fragte er hörbar. Von drinnen kam nur ein undefinierbares Gebrummel. Geoffrey beschloss, es als 'herein' zu deuten und öffnete die Türe. "Miss Nadja, sie haben Besuch.", verkündete er. "Ich will niemand sehen.", patzte Nadja direkt zurück.

1 Kommentar:

  1. Tja, jetzt hat Geoffrey die Wahl. Beharrt er einfach darauf, dass sie die Mädchen empfangen soll, redet er auf sie ein oder schmeißt er die zwei gepflegt wieder raus?
    Und Nadja? Wird sie jetzt weiter die beleidigte Diva spielen, die den Butler vorschickt und pflegt damit fleißig noch ein wenig den Neid bei Gretchen? Schwierig..

    Übrigens: sich die Haare zu ordnen, während man betrachtet wird, ist soooo typisch weiblich.. und blöd, weil dann ist es ja eh schon zu spät *lach*

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