Sonntag, 21. August 2011

Schläfst du nicht bei Joe?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Noch eine ganze Weile saßen Nadja und Jurina auf dem Sofa im kleinen Salon. Sie quatschen dann doch noch ein wenig über die aktuellen Verhältnisse auf Arramoa. Jurina bekam letzendlich doch noch Spaß daran den Klatsch und Tratschn, den die beiden natürlich schon damals ausgetauscht hatten, etwas auf den neuesten Stand zu bringen. Aber auch Nadja erzählte von ihren letzten Monaten. Die kleine Julija war inzwischen eingeschlafen und ruhte wieder seelenruhig in ihrer Babyschale. In jedem Augenblick der Stille ertappte sich Nadja dabei, wie sie das Baby verträumt ansah.

Sicher, sie war immer noch der Meinung, Jurina sei viel zu jung für ein Kind gewesen. Aber sobald sie einen Blick auf die kleine warf schien das überhaupt keine Rolle mehr zu spielen und sie bekam auf einmal ein unheimlich heimeliges Gefühl. Und si ekonnte die Faszination, die von dem Baby auf sie ausging einfach nicht leugnen.

"Jetzt haben wir über die Schule geredet und über deine Freundinnen, aber du hast noch kein Wort über deinen Ker verloren, der hier so ein riesiges Haus besitzt. Wie läuft es denn mit Joe?", verlangte Jurina nach einer kurzen Pause mit freundlich energischem Tonfall. Nadja hatte die Verlubung bisher bewusst verschwiegen, weil sie davon erzählen wollte, wenn sie auch den Ring zeigen könnte. "Meinst du wir können die Kleine für ein paar Minuten bei Geoffrey lassen? Dann führe ich dich im Haus ein wenig herum und erzähle dir dabei, wie es mit Joe läuft.", lächelte Nadja. Da sie den Ring nicht trug, lag er sorgfältig verwahrt in ihrem Schmuckkästchen in ihrem Zimmer.

"Ach was.", lachte Jurina. "Wenn wir rumlaufen nehme ich sie mit. Aber da habe ich was besseres als die Schale." Sie griff in ihren kleinen Rucksack den sie als Handtasche benutzte und zog ein riesiges Tuch aus einem dünnen aber sehr festen Stoff heraus. Es war wild gemustert. Geschickt legte sie es sich einmal um die Hüfte und schlang es dann lose über die Schulter, so dass vor ihrer Brust eine Tasche entstand. Vorsichtig hockte sie sich hin und hob die Kleine, geschickt und ohne, dass sie aufwachte, aus der Schale und legte sie sich an die Brust und zog das Tuch jetzt mit geschickten Bewegungen straff und schob das Ende schließlich in eine der Schlingen.

"Das habe ich von Ga'ilana gelernt.", erklärte sie stolz. Nadja hatte beeindruckt zugesehen. Julija hatte nicht den geringsten Mucks gemacht und kuschelte sich nun vom Tuch gehalten an die Brust ihrer Mutter. Auf Arramoa hatte Nadja öfter Frauen so herumlaufen sehen. "Das sieht praktisch aus. Und du bist sofort bei ihr, wenn sie was hat. Jurina gab Julija demonstrativen Kuss auf die Stirn und erhob sich mühelos vom Sofa. "So. Und jetzt erzählst du mir von Joe und zeigst mir mal deine Nobelabsteige hier.", verlangte sie amüsiert.

Nadja sprang sofort auf und führte Jurina durch die Halle und direkt hinauf in den Flur. Sie erklärte kurz, was hinter welcher Tür lag und strebte dann direkt ihrem eigenen Zimmer zu. "Du sollst mir was zu Joe erzählen.", lachte Jurina jetzt. Aber Nadja ging erstmal unbeirrt in ihr Zimmer. Jurina sah sich einmal mehr beeindruckt um. "Ne ganze Menge Platz für dich allein.", lachte sie. "Aber wieso hast du ein eigenes Zimmer mit Bett. Schläfst du nicht bei Joe?", wollte sie dann ernst wissen.

"Ach das ist eigentlich ganz praktisch hier auch ein Bett zu haben. Wenn er nicht da ist, kann ich hier schlafen. Das Bett ist nicht so riesig, wie das im Schlafzimmer. Und es ist auch nur da, damit wir die Beziehung leugnen könnten, falls jemand sich hier zu Hause umsehen würde." Jurina hatte die Diskussion um die Legalität der Beziehung damals auf der Insel mitbekommen und nickte nur wissend. "Ach so. Ein Alibibett." Dann überzog ein Grinsen ihr Gesicht. "Habt ihr's schon darauf gemacht?", kicherte sie. "Wenn du wüsstest.", kam die knappe antwort und Nadja öffnete derweil ihr Schmuckkästchen und steckte sich den Diamantring von Joe an den Finger. "Aber du wolltest doch wissen, wie es zwischen uns läuft.", meinte sie dann. Stolz schwang unverkennbar in der Stimme mit. "Was sagst du dazu?" Und mit den Worten streckte sie Jurina die Hand hin.

1 Kommentar:

  1. Das ist soooooooooooo typisch Frau! Erzählen reicht einfach nicht, man MUSS den Beweis des Erfolgs gleich noch oben drauf packen, wenn man es einer anderen Frau erzählt. Würde man sie darauf ansprechen, wäre sie empört: "Ich wollte doch nur den Ring zeigen, damit sie sieht, wie schön er ist!" EBEN! Jaja, und Mitfreuen soll sich Freundin ja auch. Von wegen ^^

    Aber ob das Jurina auch beeindruckt? Ich denke, in diesem Fall wird sich Jurina wirklich einfach freuen für Nadja und ihr dieses Leben wirklich gönnen. Jurina ist schon eine ganze Ecke reifer als die meisten anderen in dem Alter und durch das Kind Nadja doch um Welten voraus.

    AntwortenLöschen

Bitte beim Kommentieren höflich bleiben. Es gibt hier die Möglichkeit Anonym zu kommentieren, aber denke bitte kurz nach ob du das wirklich möchtest. Unterzeichne deinen Kommentar doch mit einem Pseudonym oder deinen Initialen, dass man weiß, welche Kommentare alle von dir sind. Oder noch besser, du nutzt nicht die Auswahl "Anonym" sondern "Name/URL" und lässt das Feld für die URL einfach frei. Dann wird dein Kommentar mit deinem selbst gewählten Namen angezeigt.

Vielen Dank.