Freitag, 26. August 2011

Noctambule II: Rückblick - Das erste Halsband

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Zwei. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule II


Armand bewies einen großartigen Geschmack mit der Wahl der Kleider. Als die Pakete geliefert wurden, stieß Marie einen verzückten Schrei nach dem anderen aus und fiel Armand überglücklich um den Hals.
Aus der schlichten Waschfrau wurde eine elegante Dame, die mangels Personal ihre Haare mit Hilfe ihres Herrn und Meisters frisieren musste und mit stolz erhobenem Haupt zum ersten Mal in ihrem Leben ein Theater betrat.

Armand genoss die abendlichen Ausflüge mit ihr immer mehr. Marie legte keinen Wert auf gesellschaftliche Kontakte, scheute sie aber auch nicht. Mit ihrem Temperament bezauberte sie in den Pausen zwar andere Besucher, mit denen man in kurzen Gesprächen die Pausen würzte, doch blieb sie auf Armand fixiert und bereits auf der Heimfahrt flüsterte sie ihm in der Kutsche bereits zu, dass er ihr weh tun und sie dann heftig nehmen sollte.
In Armand baute sich ein gewisser Besitzerstolz auf, mit dem er Marie so oft wie möglich im Ballet, Zirkus oder Theater präsentierte. Er liebte es, ihre Bewegungen zu beobachten, das Spiel des Lichts in ihren pechschwarzen Haaren und das Leuchten ihrer braunen Augen, mit dem sie alles aufsog, was sie entdecken konnte. Oft erwischte er sich selbst dabei, in ihren Anblick versunken zu sein und dabei die wildesten Erinnerungen aufzurufen, die er mit ihr gemeinsam hatte.
Ihm war klar, dass Marie keine tiefen Gefühle zu ihm hegte und auch ihm erging es nicht anders. Er mochte sie, doch verliebt war er – wenn überhaupt – nur in die sexuellen Abenteuer, die er mit ihr erlebte. Und genau die wollte er unbedingt vertiefen, weshalb er begann, Pläne zu schmieden, die ihre gemeinsame Zukunft betrafen. Aber seine Pläne betrafen nicht nur die Zukunft mit Marie, sie kreisten höchst fantasievoll um viel prickelndere Dinge, die er sofort umsetzen konnte.
So führte er sie eines Tages nach einem abendlichen Ausflug in sein Schlafzimmer und bedeutete ihr, mitten im Raum stehen zu bleiben.
"Was hast du vor?" fragte sie mit leuchtenden Augen und blickte zu ihm auf. Er schmunzelte nur und legte seine Finger auf ihre Lippen.
"Schließ die Augen, Marie." Sie war aufgeregt, das konnte sein feines Gehör an ihrer Atmung und ihrem Puls erkennen. Sofort schloss sie ihre Augen und faltete die Hände vor sich, abwartend, was nun geschehen würde. Sie lauschte seinen gemächlichen Schritten durch das Zimmer, hörte wie eine Schublade geöffnet und wieder geschlossen wurde und sich seine Schritte ihr wieder näherten.
Armand ging langsam um sie herum, den Kopf gesenkt und Marie betrachtend. Gehorsam hatte sie sich bisher der herrschenden Haarmode widersetzt und ihre schwarzen Haare weder gebleicht, noch gefärbt und schon gar nicht streng aufgesteckt. Er liebte einfach zu sehr die schwarze Seide, die über ihre Schultern floss und spielte leidenschaftlich gern mit den sanften Locken.
Auch jetzt griff er mit seinen langen Fingern nach den Strähnen, die sich über ihre Schultern nach vorne wanden und verführerisch ihre Brüste umspielte. Während er eine Strähne um seinen Finger wickelte betrachtete er versunken ihren Körper. Marie hatte das dunkelrote Kleid ausgewählt, das sich eng um ihren Oberkörper schmiegte und eine Handbreit unter der Brust in zahlreichen Falten ausstellte. Das Dekolleté schwang sich sanft um ihre Brustansätze und war mit schwarzem Samt eingefasst, der ihre helle Haut hervorhob, die einen erregenden Kontrast zu den dunklen Haaren bildete.
Jetzt hob und senkte sich ihre Brust bereits vor aufgeregter Neugier. In ihrem Gesicht lag ein freudig angespanntes Lächeln und sie schaffte es, ihre Augen geschlossen zu halten, sodass Armand die unglaublich langen, dichten Wimpern betrachten konnte, während er die Strähne nach hinten legte und wieder los ließ. Dabei beugte er sich zu ihr herunter, streichelte mit der Nase ihren schlanken Hals und witterte das rauschende Blut in ihren Adern.
"Du wirst heute Abend drei Dinge zu spüren bekommen, sie aber nicht sehen." raunte er in ihr Ohr. Marie nickte nur knapp und umklammerte ihre eigenen Finger, die noch immer in den langen, schwarzen Handschuhen steckten.
"Sagst du mir, was es ist?" flüsterte sie neugierig. Sie konnte sein Lachen durch seinen Atem an ihrem Hals mehr spüren als hören.
"Du wirst es erraten müssen." erwiderte er leise und richtete sich wieder auf. Seine Finger strichen ihre Haare zusammen und legten sie sanft auf ihren Rücken. Marie legte den Kopf leicht zurück, als wollte sie ihn auffordern, sein Spiel fortzusetzen. Stattdessen spürte sie aber, wie sich etwas Festes um ihren Hals legte und so zusammen zog, bis es straff, aber nicht würgend ihren Hals umschloss. Armand nestelte in ihrem Nacken ein wenig herum und bremste schnell ihre Hände, die sich tastend zum Hals heben wollten.
Marie ahnte, dass es ein Halsband sein musste. Schmuck würde niemals so eng sitzen und sich auch nicht so fest und ledrig anfühlen. Sie wusste es nicht zu deuten und runzelte leicht die Stirn, lächelte dabei aber weiter. Sie hörte Armand um sich herum gehen und vor ihr stehen bleiben. Er musste etwas entfernt von ihr stehen den Schritten nach zu urteilen und sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie eingehend er sie nun betrachtete.
"Dein Anblick ist ein Ölgemälde wert." murmelte er zufrieden und kam wieder zu ihr. Marie behielt brav die Augen geschlossen, aber ihre Hände tasteten nach ihm und als er seine große Hand an ihre Finger legte, umschloss sie sie mit beiden Händen.
"Ich weiß nicht genau, was es ist, aber wenn es dir gefällt, bin ich dankbar." hauchte sie lächelnd. Armand beugte sich vor und gab ihr einen sanften Kuss.
"Warte ab.. du hast erst eines von drei Dingen gespürt." hörte sie seine lächelnde Stimme und legte neugierig den Kopf schief.

1 Kommentar:

  1. Der Anblick ist also ein Ölgemälde wert. Ich glaube Anya kennt genau dieses Gemälde :) Auch mit dem Halsband darauf.

    Aller guten Dinge sind drei - Was das wohl noch so alles sein wird. Aber ich könnte mir gut denken, dass eines der Dinge mit einem Rohrstock zu tun hat :D Oder sonst irgendwie mit ihrem Hintern.

    Marie ergibt sich wirklich willig in ihr Schicksal. Man kann nicht genug betonen, was für einen Glücksgriff Armand da getan hat.

    Gruß
    Joe

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