Dienstag, 2. August 2011

Noctambule II: Logik

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Zwei. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule II

Die beiden Männer lümmelten auf dem reparierten Sessel und Sofa herum und hatten nachdenklich geschwiegen. Armand hatte sich das Halstuch locker gezerrt, während Sergej gar keines mehr trug, sondern sein Hemd halb offen hatte und sich die Stiefel von den Füßen gestreift hatte. Als Maurice eintrat, sahen beide fragend auf.

"Mademoiselle hat sich ein wenig beruhigt. Ich konnte ihr versichern, dass keiner der Herren gedenkt, ihr etwas anzutun." Sergej wirkte erleichtert, doch Armands Braue wanderte nach oben. Er musterte Maurice genau und legte fragend den Kopf schief.
"Was genau hat sie gesagt?" erkundigte er sich mit einem leicht lauernden Unterton, der auch Sergej aufmerksam machte. Maurice räusperte sich und legte die Hände auf den Rücken.
"Sie erkundigte sich, ob ich ebenfalls ein Vampir sei. Ich konnte ihr versichern, dass ich menschlich bin und keinerlei Sorge trage, von Euch getötet zu werden, Monsieur." verkündete Maurice mit regungsloser Miene. Armand starrte ihn verblüfft an. Nun begriff auch Sergej und ließ die Hand sinken, die sein Kinn abgestützt hatte.
"Du wusstest das?" fragte Sergej irritiert. Maurice nickte und gestattete sich ein kleines Lächeln.
"Mit Verlaub, Messieurs, ab und zu entgleiste Euch das eine oder andere zu freizügige Lächeln." erklärte er gelassen. Armand begann laut zu lachen und lehnte sich entspannt zurück, während Sergej den Butler noch immer angaffte.
"Und was macht dich so sicher, dass wir dich nicht doch noch wie blutrünstige Bestien zerfleischen?" fragte Armand, nachdem er sich beruhigt hatte. Maurice verzog keine Miene.
"Logik, Monsieur. Warum solltet Ihr mich aus dem Gefängnis holen und um mein Wohlergehen besorgt sein, wenn Ihr kein Interesse an mir hättet? Zudem bin ich zweifelsohne von unschätzbarem Wert für Euch, da ich mich tagsüber bewegen und gewisse Besorgungen erledigen kann. Und zu guter Letzt vermute ich, dass Ihr genug.. tja, wie sag ich es.. Nahrung vor der Nase habt." er wurde ein wenig verlegen und räusperte sich noch einmal, was aber in Armands erneutem Lachen unterging.
Auch Sergej grinste nun entspannt.
"Du hast Recht, alter Junge. Weißt du was? Ich mag dich!" erklärte er und streckte die Beine von sich. Maurice deutete eine leichte Verbeugung an.
"Ich kann eine beträchtliche Sympathie ebenso wenig verleugnen, Monsieur. Dennoch vielen Dank. Ich empfinde mein Leben im Moment als höchst abwechslungsreich." Armand lachte noch immer lautlos vor sich hin, währen Maurice die Gläser wegräumte und das Zimmer verließ. Für ihn hatte sich das Thema erschöpft und er konnte sich wieder der mühsamen Aufgabe widmen, dem Brunnen Wasser zu entlocken.
Sergej sah ihm hinterher und lachte kopfschüttelnd.
"Ich kann eine beträchtliche Sympathie nicht verleugnen!" äffte er den Butler nach. "Was für ein feiner Pinkel." Armand grinste ihn an.
"Ja, aber eben auch ein feiner Mensch. Guter Charakter, das findet man nicht oft. Nun sieh zu, dass du die Kleine wieder in die Spur bringst." wies er seinen Freund zurecht und brachte diesen damit wieder in die Realität zurück. Der seufzte nun und fuhr sich durch die Haare.
"Wird ein hartes Stück Brot." meinte er trübsinnig

2 Kommentare:

  1. Maurice ist wahrlich ein feiner Kerl. Und schlauer als seine Herrschaft das vermutet hat.

    Eigentlich klangen seine Ausführungen fast schon wie der Beginn einer Gehaltserhöhungsverhandlung. Ach das kommt vielleicht noch. :)

    Sergej wird natürlich einiges an Mühe haben Miriam beizubringen, dass sie es bei ihm gut haben wird. Zumal die beiden eben gerade nicht in den besten Verhältnissen leben.

    Aber was ist denn jetzt mit Armand und Anya? Wird er vielleicht aufmerksam darauf, dass George seinen "Triumph" allzu sehr telepathisch in die Welt hinausposaunt? Das wäre dann hoffentlich sein Ende.

    Liebe Grüße

    Joe

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  2. ich will auch nen Butler :D

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