Sonntag, 28. August 2011

Noctambule II: George auf der Spur

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Zwei. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule II

Sergej zog sich in aller Ruhe an und lächelte Miriam immer wieder selig zu, die nackt auf dem Bett lag und ihm beim Ankleiden zusah. Sie hatte sich auf den Bauch gerollt, das Kinn in die Hände gestützt und wippte verspielt mit den Füßen.
Sergej konnte sich einfach nicht satt sehen an ihrem schlanken Körper und dem festen, kleinen Hintern, den sie nun mit dem Spiel ihrer Beine auch noch betonte, denn die Muskeln zeichneten sich weich unter der Haut ab und formten ihn immer wieder zu einem noch festeren wohlgestalteten Päkchen.


"Kommst du heute Nacht wieder?" fragte sie sehnsüchtig, als er sein Halstuch band und sich mit den Fingern durch seine Haare fuhr. Sergej grinste und zwinkerte ihr zu.
"Was denkst du denn? Natürlich komme ich wieder!" versicherte er ihr und beugte sich zu einem Abschiedkuss zu ihr herunter. Miriam rollte sich sofort auf den Rücken, schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn innig. Amüsiert ließ er zu, dass sie ihn festhielt und erwiderte ihre Küsse, die inzwischen deutlich geübter waren. Aber schließlich löste er sich sanft von ihr.
"Schlaf dich aus, Kleines! Dann lass dir ein schönes Bad bereiten und dich verwöhnen. Du wirst heute noch genug damit zu tun haben, deine Schneiderin mit Schnittmustern zu quälen." grinste er und erhob sich. Miriam kicherte amüsiert und nickte heftig.
"Ohja, ich will ja schließlich schön sein für dich!" stimmte sie zu. Aber er schüttelte den Kopf und musterte sie von Kopf bis Fuß, was einen Ansatz von Röte in ihre Wangen zauberte, obwohl sie sich ja selbst für das Liegen auf der Decke entschieden hatte und nicht darunter.
"Dann bleibt es günstig. Denn ich finde dich so am Schönsten, wie du jetzt gerade bist." Verspielt rollte sich Miriam in die Decke ein und zog sie bis an ihr Kinn.
"Davon hast du aber jetzt genug gesehen. Du musst dich bis heute Nacht gedulden. Und dann vielleicht…" Sie strahlte ihn an, erbeutete noch einen Kuss und sah ihm dann hinterher. Sergej schwang sich auf die Fensterbank und warf ihr noch eine Kusshand zu. Dann verschwand er im Dunkel der frühen Morgenstunden. Sie seufzte, räkelte sich genüsslich in ihrem breiten Bett und presste dann ihr Gesicht in das Kissen, das er benutzt hatte. Es duftete so herrlich nach ihm, dass sie beschloss, ihren Schlaf auf diesem Kissen zu verbringen und schloss glücklich die Augen.

Einige Meter unter ihrem Fenster schüttelte Sergej seine Rüschen zurecht und warf einen prüfenden Blick nach oben. Es war noch genug Zeit, um den Bauernhof zu erreichen, aber trödeln sollte er besser nicht. Mit den Händen in den Manteltaschen verließ er das Grundstück und machte sich pfeifend daran, die Straße Richtung Zuhause entlang zu schlendern.
Er nahm seine Umgebung kaum wahr, sondern ging in Gedanken noch einmal die Nacht mit Miriam durch und so bemerkte er auch nicht, dass er eine Abzweigung verpasste. Erst als sich die Häuser veränderten und das Straßenbild schäbiger wurde, blickte er sich aufmerksamer um und blieb stehen.
Sein erheiterter Blick stellte fest, dass er sich in das Hafenviertel begeben hatte. Ihm war nicht ganz klar, welche Abzweigung er wo verpasst hatte, aber das war auch nicht so wichtig. Seine gute Laune ließ sich dadurch nicht drosseln. Er musste nur einfach umkehren und würde den Weg schon finden. Das Viertel selbst bot keinerlei Anreiz für ihn und er hatte es auch noch nicht bewusst aufgesucht außer zur Suche Armands damals. Viele der Menschen hier waren entweder krank oder betrunken. Und wenn Beides nicht zutraf, war es zu belebt, um zu jagen. Zudem lag es ihm nicht, in einer dunklen Ecke eine Leiche zu hinterlassen. Er ließ seine Beute lieber unauffindbar verschwinden.
Sergej schüttelte lächelnd den Kopf über sich. Er war tatsächlich verliebt. Aber es fühlte sich anders an als bei den letzten Malen. Zum ersten Mal seit unendlich langer Zeit hatte er tatsächlich die Absicht, sich fest und auf Dauer zu binden. Dieser Gedanke fühlte sich gut und richtig an. Er freute sich darauf, Armand davon zu berichten, dem das Wohl der kleinen Miriam ja auch am Herzen lag.
Er hatte sich gerade umgedreht, um den Weg zurück zu gehen, als er zusammenzuckte und einen Satz zur Seite hinter einige Fässer machte. Mit ungläubig geweiteten Augen sah er George nur wenige Meter vor sich und verbarrikadierte seine Gedanken und Gefühle sofort. Das hatte er die ganze Zeit vor lauter Verliebtsein völlig vergessen! Hatte George ihn aufgespürt? Vorsichtig spähte er über den Rand eines Fasses und sah George zum Greifen nah vor sich.
Er schien tatsächlich etwas bemerkt zu haben, denn seine Miene hatte sich angespannt und er blickte sich immer wieder um. Sergej konnte nicht beschwören, ob seine Sinne ihn täuschten. Aber er hatte doch das Gefühl, dass George ihn nicht gesucht hatte. Er musste nur etwas gespürt haben und schien sich selbst beobachtet zu fühlen. Unbehaglich ging er einige Schritte von Sergej fort, sah sich aber dann wieder um.
Sergej zuckte sofort in seine Deckung zurück. Miriam und seine Schmetterlinge im Bauch waren jetzt im Hintergrund verschwunden und seine Anspannung wuchs. Hier wollte er auf gar keinen Fall eine Konfrontation haben, dafür war es zu lebhaft. Er fragte sich, was George hier zu suchen hatte. Vermutlich hatte er wieder einmal gespielt oder bei einem Boxkampf gewettet. Aber es war auch nicht auszuschließen, dass er hier irgendwo einen Unterschlupf hatte.
Als er noch einmal auf die Straße sah, hatte sich George zum Gehen gewandt und war bereits dabei, schlendernd die Straße hinab zu gehen. Sergej ließ ihm einen kleinen Vorsprung und hastete hinterher. Bei seiner Verfolgung achtete er darauf, George zwar nicht aus den Augen zu verlieren, doch stets zwischen Arbeitern, hinter Fuhrwerken oder Hausecken versteckt zu bleiben.
George sah sich nur noch einmal um und wirkte dann entspannt, was Sergej beruhigte. Es musste reiner Zufall gewesen sein, ihm hier über den Weg zu laufen. Sergejs Puls raste aufgeregt. Es wäre ein riesiger Vorteil, seine Unterkunft zu kennen. Er würde Armand benachrichtigen und ihm dort irgendwie auflauern. Die Möglichkeit, George ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen und dabei noch den Angriff auf Miriam zu rächen, weckte fast Euphorie in ihm.
George führte seinen Verfolger ahnungslos durch die engen Gassen des Viertels, wo die Verfolgung schwerer wurde. Hier war es viel ruhiger und die Versteckmöglichkeiten wurden knapper. Sergej musste den Abstand vergrößern und so schaffte er es gerade noch, George in einem schäbigen, verfallen wirkenden Haus verschwinden zu sehen. Er drückte sich an die Wand und überlegte.
Die Verlockung, jetzt sofort dort einzubrechen, war unendlich groß. Aber er musste sich zurückhalten. Ein Blick zum Himmel ließ ihn unwillig schnalzen. Die Dämmerung brach bereits an. Er musste sich beeilen, nach Hause zu kommen, wenn er der Sonne entgehen wollte und so wie es den Anschein hatte, versprach es ein strahlender Spätsommertag zu werden. Sergej prägte sich die Straße und das Haus noch einmal ein, bevor er den Rückzug antrat. In seinem Gesicht lag verbissener Triumph. Dieses Mal würde George ihnen nicht wieder entkommen. George hatte einen großen Fehler begangen. Er hatte sich nicht nur an Armands Frau vergriffen, sondern auch an Sergejs. Und dafür würde er bitter bezahlen.

1 Kommentar:

  1. HA! Kommissar Zufall, vielen Dank. Jetzt weiss er wo George pennt. Wenn er nur ahnen würde, dass Anya da drin ist. Dann hätte er noch mehr Grund sich dort noch schneller umzusehen.

    Und es ist Armands Vorteil, dass er nicht mehr länger nur auf die Loyalität seines Freundes bauen muss, sondern es inzwischen für Sergej auch eine persönliche Angelegenheit geworden ist, mit George abzurechnen.

    Warten wir ab, was daraus wird. Armand ist ja wohl jetzt auch bald auf dem Weg zurück. Dann sind sie zu zweit und wissen wo er wohnt. Sie können ihn vielleicht überraschen.

    Viel Erfolg ihr beiden...

    Liebe Grüße
    Joe

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