Sonntag, 7. August 2011

Ich war neidisch

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Seufzend gab Nadja ihren Wiederstand auf und ging langsam die Treppe hinunter. Irgendwie passte ihr das noch gar nicht so recht, dass die beiden jetzt hier waren. Aber vielleicht war sie es ja auch, die etwas falsch verstanden hatte? Auf den letzten schritten wurde sie immer langsamer. Aber schließlich stand sie doch vor der Salontüre. Dann öffnete sie vorsichtig und trat ein. "Hi.", rang sie sich ab. Mary war sofort aufgesprungen als sie hereinkam und ging auf sie zu.

Nadja blieb etwas versteift stehen, als Mary so auf sie zukam und rang sich ein Lächeln ab. "Schön, dass du noch runtergekommen bist.", gab Mary, ebenfalls lächelnd, zurück und umarmte Nadja kurz. Gretchen saß etwas unbeteiligt an der Seite und nickte nur höflich. "Hi, Nadja.", sagte auch sie dann. Allerdings schaffte sie es nicht dabei ein freundliches Gesicht aufzusetzen. Mary wollte die Situation mit Nadja offensichtlich auf jeden falls klären. Dabei hatte sie sich in der Schule so gut gefühlt, als sie sich zusammen mit Mary verschworen hatte. Und nun brach Mary das Bündnis einfach wieder auf.

"Warum streiten wir eigentlich?", fragte Mary sanft und zog Nadja zwischen Gretchen und sich selbst auf das kleine Sofa. "Weil ihr mich in der Schule total vorgeführt habt.", maulte Nadja sofort. Gretchen starrte tapfer geradeaus. Für sie fühlte sich das jetzt gerade nicht richtig an. "Aber wir wollten doch nur Spaß mit dir machen.", beharrte Mary in ihrem sanften Tonfall. "Hat sich nicht spaßig angefühlt.", gab Nadja scharf zurück und funkelte Mary böse an. Mary musste einmal schlucken. Dieser Gesichtsausdruck von Nadja war neu für sie.

Für ein paar Augenblicke sagte niemand etwas. Dann unterbrach Geoffrey die Stille und brachte frische Getränke in den Raum. Doch außer einem gemeinschaftlichen "Danke.", bekam er nichts zu hören. Etwas irritiert ging er wieder aus dem Raum. Er fühlte sich gerade nicht wirklich wohl in seiner Haut. Er hatte schließlich gegen Nadjas klare Anweisung verstoßen und war unsicher, wie es ausgehen würde, würde Nadja sich bei Joe darüber beschweren. Im Stillen betete er, dass die Mädchen sich zusammenraufen würden, damit seine Aktion wenigstens einen Erfolg zu verbuchen hatte.

Im Salon nahm niemand etwas von den Getränken, die Geoffrey hingestellt hatte. "Wie lange wollen wir uns jetzt hier anschweigen?", schaffte Gretchen es schließlich etwas zu sagen. Nadja zuckte kurz und sah dann traurig zu ihr. "Ich weiss nicht einmal, warum du böse auf mich bist.", meinte sie dann sanft. Jetzt war es an Gretchen zusammen zu zucken. Sollte sie einfach so damit herausrücken was gewesen war? Sie schloss die Augen und nickte langsam: "Ich war neidisch auf dich!", hauchte sie schließlich kaum hörbar.

1 Kommentar:

  1. Sie WAR neidisch? Sie ist es noch! Gretchen soll mal anfangen, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein und nicht nur Halbwahrheiten aufzutischen, die ihr sowieso keiner wirklich abkauft. Aber wenigstens ist ein Anfang gemacht und wieder einmal ist Mary diejenige, die die Führung übernimmt. Und gut von Nadja, nun auch ihre Gefühle herauszulassen. Nur so kann eine Freundschaft auch bestehen.

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