Dienstag, 5. Juli 2011

Noctambule II: Keine Chance

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Zwei. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule II


Unbewusst nahm er wahr, dass die Tür zum Salon geöffnet wurde und Frauenstimmen schrien. Ein Mann, vermutlich der Butler, befahl jemandem Hilfe zu holen, dann wurde die Tür von innen durch George und Sergej zugeschlagen, die fauchend ineinander verkeilt dagegen fielen. Armand fluchte innerlich. Viel Zeit würde nicht mehr bleiben, um diese Sache ohne große Skandale zu erledigen.


Als Batiste kurz zur Tür sah, kam Bewegung in Armand. Seine Faust landete mit gewaltiger Kraft gegen Batistes Schläfe und riss dessen Kopf weit zur Seite. Seine Linke folgte sofort gegen das Kinn, wodurch Batiste das Gleichgewicht verlor und rückwärts stolperte. Sein Fuß verfing sich in dem Kleid der sterbenden Annabelle und Batiste ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht nicht komplett zu verlieren.
An seinen Augen erkannte Armand, dass er gut getroffen hatte. Batiste hielt sich nur noch durch seinen verbissenen Willen aufrecht. Noch ein guter Treffer und die Sache wäre erledigt. Fauchend setzte er Batiste hinterher.
Doch Batiste riss nun seine Fäuste schützend vor das Gesicht und gab Armand keine Möglichkeit, noch einmal zu treffen. Er versuchte, sich nicht zurücktreiben zu lassen und trat immer wieder mit kraftvollen Kicks nach Armand.
Als dieser endlich einmal nicht genügend auf seine Deckung achtete, nahm er alle Kraft zusammen und trat gegen Armands Kniescheibe. Es gab ein hässliches Geräusch, als die Kniescheibe von den Bändern riss und in zwei Teile brach.
Armands Bein sackte weg und er stürzte zu Boden, was Batiste Zeit verschaffte. Mit einem wütenden Kopfschütteln versuchte er wieder klar zu werden. Blinzelnd erkannte er, dass Armand nicht wieder auf die Beine kam und warf sich sofort mit wildem Fauchen auf ihn.

Armand sah Batiste auf sich zufliegen, die Kiefer weit auseinandergerissen und das perfekte Gebiss zu einem mörderischen Angriff gefletscht. Sein Bein lag unnatürlich abgewinkelt und hinderte ihn daran, beiseite zu rollen. Er hatte nur eine einzige Chance, ballte die Faust und schlug genau auf das Gebiss seines Feindes. Die Zähne zerrissen seine Haut an der Faust und brachen an den Knöcheln.
Batiste brüllte auf. Der Schmerz raubte ihm die Sinne und lähmte ihn für wertvolle Sekunden. Er konnte spüren, wie sein Kopf gepackt und nach vorn gerissen wurde. Armands Kopf krachte gegen Batistes Nase und brach sie. Sofort danach grub er seine Zähne mit aller Gewalt in den Hals seines Angreifers.
Muskelfasern und Fleisch rissen, als Armand den Kopf mit zusammengepressten Kiefern zurückzog. Er hatte die Kehle verfehlt, aber den starken Halsmuskel erwischt und zerfetzt. Batistes Körper zuckte und seine Körperspannung ließ spürbar nach. Nun hatte Armand die Oberhand.
Er warf den Körper von sich herunter, wobei ein Tisch polternd umstürzte und rollte sich sofort auf ihn. Ein letzter Schlag an die Schläfe ließ Batiste erschlaffen.

Atemlos sah Armand auf. Die brennenden Kerzen waren von dem umstürzenden Tisch durch die Luft geschleudert worden. Eine einzige Kerze war bis zu den Vorhängen gerollt und hatte diesen in Sekunden in Brand gesetzt.
Das Feuer loderte bist zur Zimmerdecke, während Armand verzweifelt versuchte aufzustehen und immer wieder einbrach. Als er es endlich fast geschafft hatte, prallten Sergej und George ineinander verschlungen auf ihn und rissen ihn wieder zu Boden.
Er konnte sehen, dass Beide aus mehreren Wunden bluteten. George hielt eine Gabel in der Hand und versuchte, sie Sergej in das Gesicht zu stoßen. Sergejs Hand umklammerte verbissen den Arm von George und versuchte, ihn am Zustoßen zu hindern. Die Anstrengung ließ beide keuchen.
Armand hatte sein schmerzendes Bein in Sicherheit gezogen und fluchte, während er sich wieder hoch kämpfte. Sein verletztes Bein war nicht belastbar und auf einem Bein stand er zu unsicher. Aber es genügte, um sich auf Georges Rücken zu werfen und den ausholenden Arm mit der Hand zu packen. Er verdrehte Georges Arm nach hinten und hörte, wie er auskugelte. Mit einem Schmerzschrei ließ George die Gabel los. Sergej nutzte seine Chance und riss seinen Ellbogen hoch. Er traf das Kinn seines Gegners und rollte von ihm weg.
George trat hinter sich und erwischte ausgerechnet Armands verletztes Bein. Armands Stöhnen machte George klar, dass er wohl empfindlich getroffen haben musste. Sofort trat George mehrere Male hinterher, bis Armand ihn endlich los ließ.
George kam gleichzeitig mit Sergej hoch, der schnaufend vor ihm stand und sich das Blut von der Nase wischte. Ein Blick auf den reglosen Batiste machte ihm klar, dass er auch dieses Mal nicht gewinnen konnte. Ihm blieb nur noch die Flucht und die Chance, den beiden eine Verfolgung unmöglich zu machen.
Aus den Augenwinkeln sah er, wie Armand verzweifelt versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Direkt hinter ihm lag die bewusstlose Miriam. Mit bösartigem Grinsen drehte er den Kopf zu Sergej. Er sagte kein Wort, als er den brennenden Vorhang ergriff und herunterzerrte. Er verbiss sich den Schmerz der Verbrennung, denn der Anblick des brennenden Stoffs, der funkensprühend über Armand und Miriam fiel, war es ihm wert. Bösartig lachend drehte er sich zum offenen Fenster und sprang mit einem gewaltigen Sprung hinaus.

1 Kommentar:

  1. Hat Armand es jetzt zu Ende gebracht? Hat er diesen Batiste wirklich vernichtet? Ich hoffe mal, sonst gibts nämlich da nochmal eine fiese Überraschung.

    Und Georges Abgang ist ja standesgemäß. Er hinterlässt vermutlich Schutt und Asche. Verdammter Bastard. Jetzt wirds echt eng. In so einem Haus brennt sicherlich so einiges wie Zunder! Vermutlich kann man, wenn sich ein brennender Vorhang erstmal über das Zimmer verteilt hat, nur noch in Sicherheit bringen.

    Ob für Anabelle noch Hoffmung besteht? Ob Sergej Kraft hat Armand UND Miriam aus dem Flammen zu retten?

    Gruß
    Joe

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