Montag, 2. Mai 2011

Netter Versuch

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Die Türe öffnete sich und der Schichtführer der Grenzmannschaft, ein Mann mittleren Alters mit einem beachtlichen Schnauzbart, kam herein. Sebastian hob den Kopf und versuchte möglichst unbeteiligt zu gucken. "Nicht alles, was die Mexikaner veranstalten passt uns.", begann der Mann zu erklären. "Und irgendwie ist es merkwürdig, dass sie einen Kerl wie dich, mitten in der Nacht, gefesselt in der Grenzanlage absetzen." Er sah Sebastian bohrend an und machte eine Kunstpause.

"Magst du mir vielleicht sagen, wieso die das gemacht haben? Denn so ein kleines bisschen glaube ich, dass die ihre Gründe hatten.", fuhr er dann fort. Sebastian krampfte sich komplett zusammen um sein Zittern zu verbergen. Seine Hände ballte er zu Fäusten und hoffte, dass seine Stimme seine Angst nicht verriet.

"Ich hab mit der Schwester von dem einen was gehabt. Dann wollten sie, dass ich sie heirate. Aber da hab ich natürlich 'Nein' gesagt. Das hat ihnen nicht gepasst." Der Grenzoffizier lachte laut auf. "Da hast du dir ja was Schönes eingebrockt. Na dann hoff mal, dass du von da nicht noch ein paar satte Unterhaltsforderungen bekommst. Die Mexikaner wissen inzwischen verdammt gut, wie unser Rechtssystem funktioniert. Viel Glück." Damit stand er auf. Hoffnungsvoll sah Sebastian auf. War es das? Ließ man ihn nun frei? Dann könnte er sogar direkt zurück nach Mexiko gehen, zum Busbahnhof und dort seinen ursprünglichen Plan wieder aufnehmen. "Was passiert nun? Das ist doch kein Verbrechen?", brachte er mit brüchiger Stimme hervor.

Der Mann blieb an der Türe stehen. "Ich hatte mich schon gefragt, ob du das gar nicht wissen willst. Ich kann dich beruhigen. Mit einem Mädel zu bumsen ohne verheiratet zu sein ist auch in Mexiko kein Verbrechen. Wohl aber ist die Vergewaltigung von fünf jungen Frauen in Washington ein Verbrechen. Für das du auch schon verurteilt wurdest. Dein Trip ist hier zu Ende. Wir haben einen Gefangenentransport bestellt. Du wirst gleich in eine Zelle gebracht. Morgen Früh geht es nach Seattle zurück."

"Nein!", entfuhr es Sebastian und er strampelte sich samt seinem Stuhl, an den er gekettet war hoch. "Netter Versuch. Aber das wars Bürschchen. Für dich liegt seit über einer Woche ein internationaler Haftbefehl vor. Hättest in Mexiko die Alte heiraten sollen." Mit einem hämischen Grinsen ließ er Sebastian allein. Der sackte samt seinem Stuhl wieder zusammen und ließ heulend den Kopf auf den Tisch fallen.

1 Kommentar:

  1. Yippiejayeah!! *tanz* Eingebuchtet! Eingebuchtet! Nänänänänäääääänä!

    Und was ist nun mit dem Auto los? *grunz*

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