Mittwoch, 13. April 2011

Verlaufen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Sebastian irrte durch die Straßen. Er hatte sich in seiner Hast ein wenig verlaufen und versuchte nun wieder, sich zu orientieren. Wie konnte das sein, dass diese Mädchen auf einmal hier waren? Die waren doch nur gekommen um ihn nach Amerika zu schleifen und in den Knast werfen zu lassen. Und warum hatten die Anderen nicht auf ihn gehört, als er hatte gehen wollen? Immer wieder fluchte er vor sich hin. Es wäre sogar noch gut gegangen, wenn Gretchen nicht plötzlich vor ihm gestanden hätte.

Wie hatten die Mädchen überhaupt herausbekommen in welche Bar er gehen würde? Sie hatten es ja offensichtlich noch vor ihm selbst gewusst. Also musste einer der Kollegen ihnen geholfen haben. Würde er also einen neuen Job brauchen?

Er war beim zusammentreffen mit Gretchen einfach aus der Bar gestürmt und losgelaufen. Auch um potenzielle Verfolger abzuschütteln hatte er Wege durch Hinterhöfe genommen und war an jeder Ecke irgendwo abgebogen. Und das alles ohne auch nur ein Stück auf die Richtung oder die Umgebung zu achten. Das rächte sich jetzt. Langsam brachte er seine Gedanken weg von Gretchen und den anderen wieder dahin, dass er sich orientieren musste. Endlich entdeckte er einen Laden, den er kannte. Ein kleiner Supermarkt in dem er auch schon eingekauft hatte. Von hier waren es nur ein paar Blocks bis zu seiner Wohnung.

Schon hatte er den Weg eingeschlagen, als er plötzlich stockte. Ob die Mädchen jetzt an seiner Wohnung waren? Sie hatten herausgefunden, in welche Bar er ging, also würden sich auch leicht herausfinden können, wo er wohnte. Oder etwa nicht? Er setzte sich auf eine leer Gemüsekiste, die am Straßenrand stand und starrte auf den Boden. Keiner der Kollegen wusste genau wo er wohnte. Er hatte niemals die Zimmernummer verraten. Sie wussten nur, in welcher Anlage das Zimmer lag. Deshalb hatten sie ihm wohl auch in der Bar aufgelauert.

Er stand wieder auf und überlegte noch einmal genau, ob er sich geirrt hatte. Aber er war sich sicher, dass er niemals erwähnt hatte, in welchem Zimmer er wohnte. Also würden sie, wenn überhaupt vorn an der Straße darauf warten, dass er zurückkäme. Den Verwalter würden sie um diese Zeit wohl kaum noch zu sprechen bekommen. Wenn er sich also über den Hinterhof hieinschlich, würde er gefahrlos in sein Zimmer kommen. Dort konnte er sich noch bis zum Morgengrauen ausruhen und dann seine Sachen packen, das Geld nehmen und weiterziehen. Hier war es offensichtlich nicht mehr sicher.

Halb freute er sich, dass er einen Plan hatte, wie er wieder aus der Sache herauskam, halb fluchte er, dass er seinen Job, den er eigentlich sehr mochte, aufgeben musste. Doch alles war besser, als den Mädchen geradewegs in die Arme zu laufen. Gemütlich schlenderte er nun in Richtung seines Wohnblocks und hielt dabei die ganze Zeit Ausschau. Er wollte auf keinen Fall von irgendjemand Bekanntem gesehen werden.

1 Kommentar:

  1. Na hoffentlich kommen die Mädchen auf die Idee, dass es eine Hintertür gibt, sonst warten sie vergeblich und müssen mit dem Wissen nach HAuse fahren, dass Basti heil aus der Sache raus kommt.

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