Donnerstag, 21. April 2011

Keine Ahnung

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Gretchen zögerte nach Felipes Ansage. Doch nun blickte auch Nadja hinüber. "Was ist das für ein Laden wo wir jetzt hinfahren?", bohrte sie nun nach. Felipe zuckte die Schultern. "Es ist eine Bar und mein Cousin ist der Chef. Er verkauft dort Drogen, keine Mädchen.", erklärte er recht nüchtern. Gretchen und Nadja wussten nicht so recht, was sie von dieser etwas stumpfen Ansage halten sollten. So schwiegen alle im Wagen eine Weile.

"Und er wird uns helfen?", hakte Nadja jetzt nach. In ihr kreisten die Gedanken darum, ob sie die Hilfe eines Verbrechers annehmen wollte. War es noch Recht, wenn man Sebastian mit deren Hilfe über die Grenze zerrte? Oder sollte man lieber versuchen es mit der Polizei zu probieren, die sich aber vermutlich nicht dafür interessieren würde?

Felipe nickte. "Er ist mein Cousin. Das ist Familie. Wenn ich ihn um etwas bitte, wird er mir immer helfen. Aber ihr müsst keine Angst haben. Er wird euch nichts tun und auch keine Drogen geben oder soetwas." Diese Möglichkeit hatte Gretchen bis dahin noch gar nicht in Betracht gezogen und sie zuckte heftig zusammen. "Nadja, lass uns das nicht tun.", flüsterte sie halblaut und mit ziemlich erschrecktem Gesichtsausdruck. Nadja drehte sich herum und schaute ihre Freundin an. "Wir haben nicht viele Möglichkeiten.", entschied sie, "Entweder wir tun gar nichts und lassen Sebastian in Ruhe, oder wir probieren selbst ihn ohne Hilfe ihn über die Grenze zu bringen."

Gretchen sah weiter stur nach vorne zu Nadja, die eine Pause gemacht hatte. "Ich hab Angst, Nadja.", gab sie schließlich zu. "Ich weiß! Du hast schon Angst, seit wir über die Grenze gefahren sind. Aber ich sage dir, was ich will. Ich will nicht, dass Sebastian hier in Ruhe gelassen wird. Er hat viel zu viel Mist gebaut, als dass er frei herumrennen sollte. Und alleine schaffen wir es nie im Leben ihn ins Auto zu bringen." Felipe nahm das ganze gelassen hin. Die Mädchen sollten das mal unter sich ausmachen. Er wollte nur helfen. "Ich will das doch auch nicht.", gab Gretchen jetzt beleidigt zurück. "Dann brauchen wir Hilfe. Und wir werden aufpassen, dass man uns nichts tut!", nickte sie fest. Entschlossen legte sie den Gang ein und ließ den Wagen wieder anrollen. "Ist es noch weit? Was ist dein Plan, worum wirst du deinen Cousin bitten?", hakte sie nach.


Sebastian trug so leise er konnte den Koffer die Treppen hinunter. Sollte er zur Straße vorn gehen und an den beiden Rauchern so natürlich wie möglich vorbeiziehen, oder sollte er lieber wieder durch den Hintereingang verschwinden? Das Problem bei letzterem war, dass er mit dem Koffer in der Hand die Türe garantiert nicht lautlos auf und zu bekam. Er atmete tief durch, als er im Innenhof ankam und blickte nach rechts und links. Die beiden Glutpunkte am Eingang zum Hof waren verschwunden. Wohin waren die Raucher gegangen? Es kam wohl kaum jemand die zehn Meter von der Straße bis an den Eingang zum Hof um dort zu rauchen? Eine Türe hatte er aber auch nicht gehört. Also waren sie nicht ins Gebäude gegangen. Stutzend setzte er den Koffer ab.


Mary und Linda hatten ihre Kippen ausgetreten und sich ganz eng an die Wand gedrückt. Vorsichtig lugten sie um die Ecke und beobachteten Sebastian am Ausgang des Treppenhauses. "Was macht er? Warum bleibt er stehen?", flüsterte Linda. "Keine Ahnung..."

2 Kommentare:

  1. Tja, es ist schon blöd, wenn man keinen Plan hat :) Auf durch den Hintereingang, Basti! Sicher ist sicher! Und die Mädels haben was zu tun...

    Und Nadja zeigt sich auf einmal entschlossen. Wenn es nicht gerade Mädchenhändler sind, haben sogar Verbrecher einen Ehrenkodex. Die helfen bestimmt.. hoffe ich.

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  2. Los Mädels..schnappt euch einen Mülltonnendeckel und zieht ihm eins über.
    KO in der ersten Runde und das Problem ist erledigt XD

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