Samstag, 12. März 2011

150 Dollar pro Person

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Soweit waren wir noch nicht.", grinste Mary in die Runde und sog am Strohhalm. Die anderen schauten erwartungsvoll in ihre Richtung. Mary war schon immer eher die Anführerin gewesen. Folglich warteten die Anderen nun auch auf einen Vorschlag von ihr. "Wenn du schon so anfängst, dann musst du auch sagen, wie es laufen soll.", meinte Ashley gelassen. "Ich für meinen Teil fühle mich hier im Garten ziemlich wohl.", grinste Gretchen, lehnte sich zurück und schloss demonstrativ die Augen.

"Wir sollten irgendwo hinfahren. Mal richtig Urlaub machen.", erklärte Mary weiter. "Und du meinst unsere Eltern lassen uns einfach so wegfahren?" Linda schaute etwas zweifelnd in die Runde. "Wir könnten ja behaupten, wir sehen uns ein College an?", schlug Mary vor.

Der Vorschlag hatte gesessen. Mary kramte ihr allgegenwärtiges Smartphone heraus und suchte die Westküste nach Colleges ab. "Oder wollen wir lieber an die Ostküste? Nach Florida?", hakte sie nach. Doch kopfschütteln war die Antwort. "Mir reicht ein Urlaub in Kalifornien völlig. Hier wird die Sonne bald wieder weg sein. Vielleicht schon nächste Woche. Aber da strahlt sie weiter. Außerdem habe ich keine Lust Stundenlang im Flieger zu sitzen.", meinte Ashley verträumt.

"Das weisteste im Süden ist San Diego.", meinte Mary schließlich abschließend. Es wurde noch eine Weile weiter diskutiert. Allerdings gab es kein Ergebnis. So erwachsen man sich gerade auch fühlte, war doch allen klar, dass sie noch die Eltern fragen müssten. "Ich schau mal, was uns Flüge kosten würden.", grinste Mary wieder. "Wir wollen den Alten schließlich auch direkt präsentieren, was sie für uns rüberwachsen lassen müssten." Sie tippte ein wenig auf dem Display herum. "Also wenn wir in Kauf nehmen umzusteigen, kommen wir für 150 Dollar pro Person hin und zurück.", verkündete sie schließlich.

Gretchen schluckte leise und atmete einmal tief durch. Nie im Leben würde sie ihren Eltern 150 Dollar abschwatzen können. Zumal es damit ja sicherlich noch gar nicht getan war. Sie würden einen Mietwagen brauchen und wenn sie dort ein paar Tage bleiben wollten, müssten sie mindestens noch ein günstiges Hotel dazu buchen. Die anderen kamen alle aus wesentlich wohlhabenderen Verhältnissen. Natürlich setzte Nadja, mit einem Millionär als Freund, dem ganzen die Krone auf. Aber auch Linda, Ashley und Mary mussten sich für gewöhnlich keine Sorgen um Geld machen. Und keine der anderen konnte sich wohl vorstellen, wie es war, zu Hause schon um 20 Dollar für ein neues Oberteil kämpfen zu müssen.

1 Kommentar:

  1. Tja, wenn Nadja nun die Idee toll fände, hätte sie sicherlich einige Lösungen parat. Man könnte ja auch einfach mit ihrem Golf und einem großen Zelt los, Taschengeld hat Nadja ja genug.

    Dummerweise findet sie ja scheinbar keinen großen Gefallen an der Idee.

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