Montag, 21. Februar 2011

Noctambule: Zu gierig

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule

Sie wusste, dass sie nur einen kleinen Vorsprung hatte. George und Isabelle mussten sich erst anziehen und die Kutsche war noch ein gutes Stück weiter gefahren. Aber sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand und ob sie nicht gerade in die falsche Richtung lief, weg von Marseille.

In der Dunkelheit stürzte sie mehrere Male. Ihr Kleid verfing sich immer wieder in Gestrüpp und riss noch mehr entzwei. Äste schlugen in ihr Gesicht und zerrten an ihren Haaren. Vor Angst um ihr eigenes Leben und Trauer um Armand liefen ihr die Tränen über das Gesicht und nahmen ihr die Sicht.


Als ein schwerer Schlag in ihren Rücken ihren Körper weit nach vorne warf, wusste sie, dass sie verloren hatte. Eine Hand griff gro in ihre Haare und riss ihre Kopf nach oben. Wimmernd versuchte sie, sich aufzurichten. Eine zweite Hand zerrte sie am Arm auf die Füße. Verschwommen sah sie das wutverzerrte Gesicht Isabelles vor sich.
"Glaubst du wirklich, du könntest uns entkommen, du kleine Schlampe?" zischte Isabelle in ihr Ohr. Anya versuchte, ihre Finger in Isabelles Augen zu bohren. Aber ihr in den Nacken gerissener Kopf verzerrte ihre Perspektive und sie schlug ins Leere. Stattdessen weckte sie nur noch mehr Zorn bei Isabelle. Sie holte aus und verpasste Anya eine schallende Ohrfeige.
Anyas Kopf dröhnte. Ihre Lippe war aufgeplatzt und ein paar Blutstropfen quollen hervor. Nun sah sie Isabelles Gesicht ganz nah vor sich. Es war paradox, dass ihr nun unwichtige Kleinigkeiten auffielen, zum Beispiel, dass Isabelles Haare ungepudert und nur zu einem lockeren Zopf zusammen gebunden waren. Oder dass Isabelles Nase einen kleinen Knick hatte. Vielleicht versuchte sie auch nur unbewusst, sich gedanklich von der direkten Gefahr zu entfernen, indem sie diesen Unsinn bemerkte und darüber nachdachte.
"Wir beide mögen es, wenn du dich wehrst, Süße. Dann macht alles viel mehr Spaß." schnurrte Isabelle nun leise und leckte mit spitzer Zunge über Anyas Lippen, um das Blut aufzufangen. Anya verzog angewidert das Gesicht und stemmte sich gegen Isabelles Körper.
Aber die Vampirin lachte nur und ließ von Anyas Lippen ab. Wortlos zerrte sie Anya an den Haaren hinter sich her Richtung Kutsche, wo George sich die Zeit vertrieb und seine Kleidung notdürftig ordnete. Als Isabelle mit der taumelnden Anya auftauchte, machte er eine übertrieben freudige Bewegung.
"Ah, da seid ihr ja wieder. Husch, rein mit euch ins Körbchen! Kutscher, er möge fahren!" Anya starrte hilfesuchend zu dem Mann auf dem Kutschbock hoch. Der Mann musste doch sehen, dass sie Hilfe brauchte! Er konnte unmöglich denken, dass sie freiwillig in diese Kutsche wollte! Aber sie erfuhr nur tiefe Hoffnungslosigkeit, als der Mann ihr das junge, blasse Gesicht zuwandte. Die Pupillen des Mannes waren unnatürlich groß, der Ausdruck seiner Augen leblos starr. Er wirkte wie hypnotisiert. Gleichgültig sah er zu, wie Anya in die Kutsche geworfen wurde.


Isabelle warf Anya grob in ihre Ecke zurück und ließ sich selbst gegenüber auf die Bank fallen. Anya hörte das klatschende Geräusch der Peitsche draußen und die Kutsche setzte sich erneut in Bewegung. Nun hatte sie Zeit, ihre Gedanken zu ordnen und sich umzusehen.
Sie saß in einer bequemen Reisekutsche. Die Fenster waren nicht nur durch einen Vorhang geschlossen, sondern auch noch mit einem lichtdichten Verschlag versehen worden. Aber da der Kutscher selbst auch das Tageslicht scheuen würde, vermutete Anya tagsüber eine Pause. Sie hoffte, dann noch einmal entwischen zu können.
George hatte sich neben ihr niedergelassen und aufmerksam zu ihr gedreht. Als seine Augen über ihren schlanken Hals wanderten, durchfuhr es Anya siedendheiß. Ihre Hand schoss zu ihrem Hals und tastete nach dem Halsband. Nun wusste sie, was ihr fehlte. Das Halsband war verschwunden! George lachte leise.
"Du vermisst dein Halsband, nicht wahr? Du brauchst es nicht mehr und Armand ganz gewiss auch nicht." seine Stimme war amüsiert und übertrieben sanft. Erneute Trauer brannte in ihrer Kehle und sie biss sich auf die Unterlippe. Isabelle kicherte. Bebend drückte sich Anya in ihre Ecke zurück. Ihr Herz klopfte so heftig, dass sie kaum atmen konnte.
Als George nun sein Gesicht näher zu ihr schob, explodierte in ihr irgendetwas. Mit einem Schrei warf sie sich nach vorne und schlug George mit aller Kraft ins Gesicht. Seine Überraschung erlaubte ihr, noch ein zweites Mal zu treffen. Wie eine Furie schlug sie mit den Fäusten auf ihn ein, bis es George endlich gelang, ihre Hände einzufangen und sie wieder zurückzudrängen.
Sie hörte Isabelles amüsiertes Lachen und sah auch Georges grinsendes Gesicht.
"Das hilft doch nichts, Kleine! Hast du denn immer noch nicht gelernt, dass du keine Chance hast?" Er umschlang ihre Handgelenke mit einer Hand und hielt sie über ihrem Kopf fest. Seine nun freie Hand strich genussvoll über ihren Bauch und griff mit plötzlicher Kraft in ihre Brust. Anya stieß ein angewidertes Quietschen aus und begann sich zu winden.
"Nein.. nein!" mehr bekam sie nicht heraus. George knetete voller Genuss Anyas feste Brust und betrachtete dabei ihr Gesicht mit grinsender Vorfreude.
"Ich habe dir schon einmal gesagt, du schreist, wenn ich dich dazu bringe. Sonst nicht!" säuselte er. Seine Hand ließ von Anya ab und begann, ihr nasses Kleid zu raffen. Anya strampelte wie verrückt mit den Beinen, als sie seine Finger an ihrem nackten Oberschenkel spürte. Sie presste die Oberschenkel zusammen und warf ihren Körper hin und her, aber George zwängte seine Hand mühelos zwischen ihre Schenkel und ertastete ihre Spalte. Grob erforschte er sie, zwang seine Finger zwischen ihre Schamlippen und drang in sie ein. Anya wimmerte verzweifelt. In dem Moment, als sie seine Finger in sich spürte, brach ihr Widerstand zusammen. Tränen rollten über ihre Wangen. Angewidert spürte sie seine Lippen an ihrer Kehle.
"Lass mir auch noch was übrig!" quengelte Isabelle ungeduldig. George achtete nicht auf sie. Mit einem Bein zwang er Anyas Füße weiter auseinander, um mehr Freiheit für seine Finger zu haben.
"Wenn dein Armand das nun wüsste.. zu schade, dass er nicht zusehen kann." schnurrte er. Seine Worte bohrten sich wie eine glühende Nadel in Anyas Bewusstsein. Die einzige Antwort, zu der sie fähig war, ging in einem Schluchzer unter. Als sich seine Finger zurückzogen, wusste sie, dass er nun seine Hose öffnete. Dann wurde ihr Körper ein wenig mehr in Liegeposition gezwungen und George schob sich auf sie.
Wieder versuchte sie zu strampeln und es ihm schwer zu machen. Aber sie hatte wirklich keine Chance. Mit vor Ekel verzerrtem Gesicht spürte sie, wie er in sie eindrang und mit festen Stößen zu nehmen begann. Sie presste ihr Gesicht an ihren Oberarm und schloss die Augen. Jetzt hoffte sie nur noch, das widerliche Keuchen von ihm so lange ertragen zu können, bis er zubeißen würde. Und dann hoffte sie, dass er es richtig machte und sie tötete.
Ihr abgewandtes Gesicht präsentierte ihm förmlich ihren Hals. Seine Lippen glitten genussvoll über ihre Haut. Sein warmer Atem schlug gegen ihren Hals und ihre Wange. Seine Stöße erschütterten ihren Körper. Sie fühlte sich gedemütigter und entwürdigter als je zuvor. Dann endlich öffnete George seine Lippen und fletschte die kräftigen Zähne. Ein letzter, harter Stoß bohrte seinen Schwanz in ihren Unterleib, dann gruben sich seine Zähne in ihren Hals. Anya wartete auf die Ekstase, die gleich einsetzen würde. Aber es wurde zu früh dunkel vor ihren Augen, als er gierig ihren Lebenssaft aus ihr sog.

1 Kommentar:

  1. Jetzt bin ich hier auch wieder auf dem neuesten Stand und dann endet das hier auch noch so unmenschlich. Die Anya hats nicht leicht (gehabt). Wirklich abartig, aber abrtig schön geschrieben ;)

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