Sonntag, 27. Februar 2011

Kein Wort zu Joe

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Pammy stellte sich mit ihrer Mutter zu Grant und Nadja. "Was hat das denn jetzt alles zu bedeuten?", fragte sie etwas verwirrt. Dabei schaute sie abwechselnd zwischen ihrer Mama, Grant und Nadja hin und her. Grant ergriff dann das Wort: "Sebastian ist in Mexiko. Und deshalb können wir heute den Prozess nicht zu Ende machen. Wir müssen warte bis er wieder da ist." "Und warum muss Sebastian überhaupt etwas sagen?", bohrte sie nach. "Weil es ja wahrscheinlich so war, dass Sebastian Martin gesagt hat, er solle dir den Alkohol geben. Und das ist viel schlimmer, als wenn ihr dir einfach so das Zeug gegeben hätte."

Der Unterschied leuchtete Pammy zwar nicht ein, aber sie zog es vor keine weiteren Fragen mehr zu stellen. "Danke.", gab sie nur kurz zu. "Glaubst du denn, dass Sebastian überhaupt wiederkommt?", erkundigte sich Nadja etwas bang. "Ich meine nach Mexiko fährt man doch nicht einfach so?" Grant zuckte die Schultern. "Mexiko ist schon ein beliebtes Urlaubsziel. Und zum Leben ist es deutlich weniger schön als die USA."

"Aber hier muss er für drei Jahre ins Gefängnis." "Und wenn er in Mexiko bleibt kann er die USA und noch einen Haufen anderer Länder nie wieder betreten. Und selbst in Mexiko will man so zivilisierter werden. Die würden den Behörden schon helfen ihn zu finden. Ob das klappt ist natürlich fraglich." Nadja nickte langsam. Doch so ganz wollte ihr das alles noch immer nicht einleuchten.

"Wenn dieser Prozess nicht gewesen wäre, hätte niemand gemerkt, dass er in Mexiko ist. Er hat sich zwar täglich bei der Polizei zu melden. Aber das kann er auch telefonisch machen. Also auch aus Mexiko. Ich vermute, dass es wirklich nur eine Urlaubsreise mit seiner Mutter ist. Allerdings wusste Martins Anwalt offensichtlich davon. Der Termin für den Prozess ist auf sein Bitten auf heute verlegt worden. Der Staatsanwalt war fast soweit, den Prozess ohne Sebastian zu beenden. Dann wäre nicht zu beweisen, dass Martin gewusst hat, was Sebastian vorhatte. Genau das hat er gewollt."

Nadja stutzte. "Das ist ja...", sie stockte. Es fiel ihr kein passender Ausdruck dafür ein. "Das ist ziemlich brilliant, wenn es aufgeht. So unter Kollegen muss man das schon mal zugeben können.", gab Grant mit einem Grinsen zu. "Aber jetzt haben wir den gegenteiligen Effekt." Ratlose Gesichter starrten ihn an. "Ich bin ziemlich sicher, dass Sebastian nicht darauf aus war, dass die Sache herauskommt. Also wird er für die Verletzung seiner Auflagen eine Zusatzstrafe bekommen. Vermutlich zwar nur eine Geldstrafe oder ein paar Tage Haft zusätzlich. Aber die hat er dann einwandfrei Martin zu verdanken. Also kann er bei der nächsten Gelegenheit im Gegenzug seinen Kumpel wunderbar in die Pfanne zu hauen und alles auszupacken, was es auszupacken gibt. Er hat sowieso nichts mehr zu verlieren"

Ein Grinsen ging durch die Gesichter. "Das wird auf jeden Fall nochmal spannend.", gab Nadja zu. "Und wenn er nicht zurückkommt?", wollte Pammy wissen. "Dann wird Martin ziemlich billig davonkommen.", gab Grant zu. "Na dann hoffen wir mal, dass der junge Mann sich in Mexiko nicht zu wohl fühlt.", schaltete sich Pammys Mama in das Gespräch ein. "Aber nun müssen wir auch wieder los. Wir sehen uns ja dann übernächste Woche wieder." Es wurden Hände geschüttelt und man trennte sich.

Grant und Nadja gingen zum Parkplatz wo der Firmenwagen wartete, sie zurück zu NetCorp zu bringen. Doch Geoffrey hatte sich am Eingang des Parkplatzes postiert. Er sah etwas bedrückt aus. "Miss Nadja? Auf ein Wort, bitte?", fragte er höflich. Nadja nickte und blieb stehen. "Natürlich Geoffrey. Was gibt es?" "Nun.", begann er gedehnt, "Ich sah mich heute im Gericht durch meine Verpflichtung der Wahrheit gegenüber einzuräumen, dass ich an jenem Abend zum Rauchen auf der Terasse gesessen habe." "Na ein Glück, dass sie da gesessen haben!", meinte Nadja fest. Doch Geoffrey war noch immer nicht ganz glücklich. "Ich möchte sie bitten Master Joe nichts von dieser Tatsache zu berichten. Es schickt sich nicht für einen Butler im Herrschaftsbereich des Hauses seinen Lastern zu fröhnen."

Grant hatte Mühe ein Grinsen zu verbergen. Nadja starrte Geoffrey nur perplex an Sie hatt keine Ahnung, was sie darauf erwiedern sollte. "Meinetwegen können Sie jeden Abend auf der Terasse rauchen.", gab sie sich dann grosszügig. "Oh auf keinen Fall!", beharrte Geoffrey, "Dies soll nie wieder vorkommen und ich möchte Sie schlichtweg bitten, es für sich zu behalten." Nadja nickte. "Ich verrate kein Wort davon an Joe.", versprach sie. "Ich werde auch nichts sagen.", gab Grant zur Sicherheit noch hinterher. Geoffreys Miene entspannte sich. "Ich danke Ihnen. Nun werde ich mich zurückziehen und mich wieder meinen Aufgaben widmen, wenn Sie gestatten." Er deutete eine Verbeugung an und Nadja kam sich einmal mehr etwas deplatziert vor in Gegenwart eines älteren Mannes, der sie um Erlaubnis bat. "Natürlich Geoffrey. Und bis heute Abend.", verabschiedete sie sich. Dankbar zog Geoffrey ab.

1 Kommentar:

  1. Was hat Geoffrey denn für Befürchtungen? Dass er entlassen wird? *kicher* Immerhin hat er geschickt umgangen, dass er seine Herrschaften um ein Glas Gin bestohlen hat. Pfui!

    So, und jetzt muss der Herr Auto bitte vorspulen auf übernächste Woche :-)

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