Freitag, 21. Januar 2011

Jawoll Ma'am

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Sebastian ließ sich neben dem Tisch im Vernehmungszimmer platziern. Es war der selbe Raum mit der verspiegelten Scheibe, in dem vor kurzem noch Martin gesessen hatte. "Handflächen auf den Tisch.", kommandierte der Cop. Sebastian zitterte wie Espenlaub. Gleich würde er die Liste in seiner Tasche finden. Er hatte sein eigenes Urteil geschrieben. Zögerlich legte er die Hände auf den Tisch. "Beine auseinander.", wurde er weiter angebellt. In jeder anderen Situation hätte er wohl einen dummen Spruch über schwulen Sex gerissen. Aber seine Lippen waren wie aneinandergeschweißt und er gehorchte stumm.

"Ihr habt mich doch schon durchsucht, bevor ihr mich mitgenommen habt.", rang er sich dann doch ab. "Richtig. Da wollte ich alles finden, womit du mir weh tun könntest. Jetzt mache ich einfach so deine Taschen leer, damit du keine Beweismittel oder sonstwas zurückhälst. Behalten darfst du nur Medikamente oder soetwas.", folgte sofort die stumpfe Erklärung.

Sebastian schloss die Augen. Der Cop nahm sich als erstes die Jackentaschen vor und leerte den gesamten Inhalt in ein kleines Körbchen, dass auf dem Tisch bereit stand. Taschentücher, Schlüssel und ähnliches kamen zum Vorschein. Dann war die Jacke leer und nun spürte Sebastian die Hände in den Hosentaschen. Achtlos flog der zusammengeknüllte Zettel zu den übrigen Sachen. "Hinsetzen.", kommandierte der Cop, als die Taschen leer waren. Das Körbchen stellte er außerhalb der Armreichweite ans andere Ende des Tisches. Als Sebastian sich gesetzt hatte, löste er die Handschellen und steckte sie ein. Dann verließ er mit dem Körbchen den Raum und die schwere Türe schloß sich.

Nun saß Sebastian allein im Raum und starrte auf die grauen Wände, den riesigen Spiegel und in das Neonlicht, was den Raum in lächerlich grelles Licht tauchte. Er stützte den Kopf in die Hände und kämpfte mit den Tränen. Nun hatte er selbst alle Namen an die Polizei geliefert. Sie würden die Mädchen anrufen. Dann wurden seine Hände nass und Schluchzen schüttelte seinen Körper.


"Der ist ja völlig fertig? Hast du schon böser Cop gespielt?", fragte Brady, als sie durch die Türe in den abgedunkelten Beobachtungsraum kam. "Keine Ahnung. Ich hab ihm die Taschen leer gemacht und ihm die Handschellen abgenommen. Dann hat er sich hingesetzt und ich bin raus. Als ich hier reingekommen bin, war er schon am knatschen." Brady ging das Körbchen mit dem Tascheninhalt durch. Sie erwartete nicht, hier etwas Interessantes zu finden. Dann stellte sie das Körbchen wieder hin. "Könnte man ja fast Mitleid bekommen.", meinte sie hämisch. "Aber nur fast.", grinste der junge Cop und bediente die Aufzeichnungsanlage. "Ich geh rein. Sein Zeug kann er nachher so wieder haben.", erklärte Brady dann. Der Kollege nickte und goss noch zwei Becher mit Kaffee voll. Einen gab er Brady. Den anderen nahm er selbst und setzte sich gemütlich hin. "Schau zu und lerne.", nickte Brady nochmal." "Jawoll Ma'am."

2 Kommentare:

  1. Lerne? Lern DU erst mal Zettel lesen.. ZETTEL!! DA! Im KÖRBCHEN!
    Menno...

    Basti braucht Taschentücher :) Ich finde, die sollte man ihm ruhig geben.

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  2. Ja endlich realistische Polizeiarbeit *lach*
    Sie kann den Zettel ja imme rnocjh entdecken wenn sie bei dem Verhör beiläufig im Körbchen rum krahmt oder es kommt eben anders raus...Fakt ist alle Untaten kommen irgendwann mal ans Tageslicht;)

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