Sonntag, 23. Januar 2011

Filmkritik: The Green Hornet

Was erwarte ich von einem Film um einen zweifelhaften Superhelden? Gute Unterhaltung und eine spannende Story, war meine Antwort auf diese Frage.

Viel gehalten hat der Film davon leider nicht. Zugegeben, der Humor bleibt keineswegs auf der Strecke. Man hat wahrlich viel zu lachen. Aber mehr darf man eben auch nicht erwarten.

Superhelden strotzen ja nun allgemein nicht gerade vor plausiblem Hintergrund. Doch in welcher Weise der Film versucht einen Helden zu kreieren ist schon fast eine Beleidigung für alle übrigen, die diesen Titel tragen. Aus dem erfahrenen Reporter, welcher im Original mit seinem Chauffeur nächtlich Verbrecher jagt, ist im Film ein naseweiser Yuppietwen geworden, der seinen Chauffeur in einer Weise herumschubst, dass man sich im Minutenrhytmus fragen muss, warum dieser das eigentlich mit sich machen lässt.

Die Story des Films ist erwartungsgemäß keine große Sache und ihre Inszenierung keine dramaturgische Meisterleistung. Allzu offensichtlich kommt die ein und andere Wendung daher und selbst der etwas konstruiert wirkende Schluß, vermag sein Potenzial nicht auszuschöpfen.

Lichtblick des Films ist die amüsante Darstellung des Verbrecheroperhauptes Benjamin Chudnofsky, eines neurotischen alternden Paten mit einem offensichtlich krankhaften Drang nach Gewalt. Hier gibt Christoph Waltz einmal mehr eine überaus überzeugende Vorstellung als Bösewicht. Den Film vermag das leider genauso wenig zu retten, wie die etwas ärmlich wirkende Leistung einer, rollentechnisch auf dem Abstellgleis geparkten, Cameron Diaz.

Die Effekte des Films werde ich nicht beurteilen, da ich vermute, dass viel davon auf die Nutzung von 3D-Kino ausgerichtet war. Das Ergebnis meiner Boykottpolitik gegen Multiplexpaläste hat mir jedoch den Film in meinem Lieblingskino in 2D präsentiert. Was zu sehen war wirkte allerdings auch hier sehr ordentlich.

Fazit: Actiongeladene Komödie mit viel Witz und zuweilen Slapstick. Nur wer ohne seine Großhirnrinde zusieht wird unterhalten. Ein Superheldenfilm ist es einfach nicht!

3 Kommentare:

  1. Alles klar, ich muss den Film nicht gucken :D

    Wahrscheinlich muss ich es doch noch, aber ich werde nicht viel von ihm erwaten. Und dann gibts meinen Kommentar dazu!

    Schöne Kritik und gut beschrieben, ohne zu viel zu verraten. Musste öfter machen!

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  2. Ich hatte Recht, ich musste den Film natürlich doch noch gucken :)
    Aber entgegen aller Erwartungen: mir hat er gefallen! Natürlich spielt da auch deine Kritik mit rein, denn ich habe gar nicht erst viel erwartet und wurde prompt auch nicht enttäuscht.

    Das ist reinstes Popcornkino. Ein Witz nach dem anderen und dank guter Leistung der Darsteller einfach immer wieder Anlass zum Lachen.
    Und was die Technik betrifft, so war ich doch überrascht, denn er war wirklich auf dem heutigen Maß und in 3D vermutlich eine Augenweide.

    Ich kann dir allerdings nicht zustimmen, dass es irgendetwas geben muss, um den Film zu retten. Natürlich kann er alleine inhaltlich schon keinen Moviejunky vom Hocker reißen, das will und soll er ja auch gar nicht. Es ist natürlich nicht zu erwarten, dass es irgendwelche überraschende Wendungen gibt. Dafür ist alles zu direkt und gerade ausgelegt. Aber ich habe keine erwartet, mich einfach entspannt zurück gelehnt und vor mich hin gelacht. Nur Popcorn hatte ich nicht, aber das kreide ich jemand anderem an :D

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  3. das war leider gottes der zweite film bei dem ich im kino eingeschlafen bin und ich kann sagen, zum schlafen sind die sitze nicht geeignet. leider hatte der film mich extrem enttäuscht.
    lg jay

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