Training

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Pammy loggte sich ein letztes Mal für heute in den Computer ein. Und wieder stellte sie fest, dass Nadja ihre Nachricht nicht beantwortet hatte. Seufzend klappte sie das Notebook zu und überlegte angestrengt, wie sie Nadja helfen konnte. Sie hatte einen Riesenhass auf die Kerle. Aber auf Martin noch mehr als auf Sebastian. Sebastian war einfach ein schwanzgesteuerter Idiot. Aber Martin war hinterhältig und intrigant.

Es war vor einigen Wochen auf einer Feier gewesen. Eine ältere Freundin hatte sie mitgenommen. Gekannt hatte sie dort niemanden und sie war auch mit Abstand die jüngste gewesen. Martin war richtig nett zu ihr gewesen, doch das nur vordergründig. Im Laufe das Abends hatte sie sich erst immer lustiger und aufgedrehter gefühlt. Doch schließlich war ihr so schwindelig, dass sie sich setzen musste und wenige Minuten später sogar übergeben.

Da war Sebastian zu ihr gekommen und hatte den Samariter gespielt. Und ehe sie sich versah, hatte sie nackt unter ihm gelegen. Sie konnte sich gar nicht mehr erinnern, wie das geschehen war. Nur, dass sie am nächsten Tag wirklich üble Bauchschmerzen gehabt hatte und ihre Scheide übel weh tat, rief ihr ins Gedächtnis, dass das kein Traum gewesen war. Gesagt hatte sie es niemandem. Dafür war die Angst vor den Eltern viel zu groß. Sie hatte überhaupt nicht auf dieser Party sein dürfen.

Zwei Tage später hatte sich die ältere Freundin bei ihr entschuldigt, dass sie nicht auf sie aufgepasst hatte. Und sie hatte ihr auch verraten, dass Martin es gewesen war, der immer wieder kleine Portionen Schnaps in ihre Softdrinks gemischt hatte. Kurz hatte sie überlegt die Sache auffliegen zu laassen. Aber dann hatte sie doch die Klappe gehalten. Sie arbeitete sogar weiter in der Redaktion der Schülerzeitung und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Martin spielte weiter den freundlichen Kerl ihr gegenüber. Als sie einmal über die Party sprachen, vermutete er sie hätte sich wohl einen Virus eingefangen und habe sich deshalb übergeben müssen. Sie hatte nur genickt und etwas verbittert geguckt. Der brauchte nicht zu wissen, dass sie die Wahrheit kannte. Nächstes Jahr würde er seinen Abschluss machen. Und wenn sie es schlau anstellte wurde sie die nächste Chefredakteurin.

Aber wenigstens Nadja musste man doch vor diesen Kerlen warnen. Sie zweifelte nicht daran, dass Martin in Sebastians Auftrag gehandelt hatte. Seit der dicke Kerl mit dessen süsser Cousine einmal ausgegangen war, hingen die beiden Typen ständig zusammen. Und Nadja sollte sich vor den beiden in Acht nehmen. Wenn am nächsten Morgen noch keine Antwort da war, würde sie ihre Mama einfach bitten sie zu Nadja zu fahren. Dann könnte sie sich mit Nadja darüber im Vertrauen unterhalten.


Geoffrey stürmte durch den Garten und absolvierte quasi ein Lauftraining. Dieses Bürschchen würde ihm nicht davonkommen. Martin hatte im rechten Augenblick versucht ein Foto zu schießen. Aber die blöde Kamera hatte nach dem Abschalten ihre Einstellungen vergessen und aufgrund der Dämmerung automatisch den Blitz aktiviert. So hatte er nur ein paar gut beleuchtete Blätter auf dem Bild. Und den Typen auf der Terasse hatte er auch noch aus seiner Lethargie geholt. Schnell hatte er sich hingestellt und noch zwei weitere Fotos geschossen. Diesmal ohne Blitz. Soviel musste sein. Er konnte sich doch diese unglaublichen Bilder nicht entgehen lassen.

Dann hatte er sich sofort umgedreht und war losgerannt. Der Typ von der Terasse war ihm schon gefährlich nahe gekommen. Keuchend hetzte er durch den Garten und versuchte die Speicherkarte aus der Kamera zu fummeln. Gleich würde man ihn erwischen. Dann musste eine Speicherkarte in der Kamera sein. Aber die falsche. Er hatte es zwar zu Hause geübt. Doch nicht im Laufen.

Geoffrey kam immer näher. Er ließ sich fast Zeit. Der Dicke Kerl würde ihm auf keinen Fall entkommen.