Donnerstag, 2. Dezember 2010

Rein und Raus

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Zufrieden saß Martin in seinem Wagen. Er hatte zwar nur die Hälfte des Telefongesprächs mitgehört, die Maria gesprochen hatte, dennoch war das sehr aufschlussreich gewesen. Jetzt fehlte ihm nur noch ein Foto. Dann konnte er eine Skandalgeschichte daraus machen. Seine Finger kribbelten und er war schrecklich aufgeregt. Hatte dieser Depp Sebastian also tatsächlich richtig gelegen.

Kurz kamen Zweifel auf, ob er Nadja das antun konnte. Doch er schob sie schnell beiseite. Wenn er Skandalreporter werden wollte, musste er solche Skrupel hinter sich lassen. Man konnte nicht erfolgreich werden und nur Freunde haben. Und die High-School Geschichten wurden doch ohnehin überschätzt. Und mit Nadja hatte er ja ohnehin nicht so viel zu tun. So redete er sich eine Weile die Sache schön, bis er begann sich Gedanken darüber zu machen, wie er an ein Foto kommen könnte.

Die beste Gelegenheit würde sich sicher bieten, wenn er irgendwie in das Haus käme. Zu Hause fuhr er seinen Computer hoch und sah sich die Adresse bei Google Maps genau an. Comunitys waren in dieser noblen Gegend nichts Seltenes. Wer es sich leisten konnte, wohnte in einer Privatstraße mit Schranke und eigenem Wachdienst. So genau er konnte, betrachtete Martin die Luftbilder. Seufzend stellte er fest, dass es zu der Straße keinen Zugriff geben würde. Aber Joes Haus war nur mit einem normalen Zaun zum Nachbargrundstück abgetrennt. Und das Nachbargrundstück hatte eine Gartentüre.

Sehr sorgfältig suchte er nach einer Hundehütte oder etwas anderem, was dort auf Wachhunde hinweisen könnte. Doch er fand nichts. Er steckte sein mobiles GPS-Gerät ein und notierte sich die Route, die von hinten an das Nachbargrundstück heranführte. Mit dem Gerät könnte er im Zweifelsfall behaupten, er wäre ein Geocacher. Die Ausrede zog fast immer, wenn man irgendwo herumschlich, wo man nicht hingehörte. Aber er hatte nur eine Chance. Wenn man ihn entdeckte musste er bereits ein Foto haben. Ein zweites Mal würde dem Wachschutz eine solche Panne sicherlich nicht passieren.

Gemütlich setzte er sich vor den Fernseher. Joe würde sicherlich nicht vor abends seine Firma verlassen. Er würde sich am späten Nachmittag im öffentlichen Bereich um die Comunity an die Straße stellen um zu sehen, wann er zu Hause war. Dann musste er schnell sein. Sicherlich würde es einen Begrüßungskuss geben. Das war seine beste Chance, rechnete er sich aus. Rein ins Haus, fotografieren, dann zurück. Und eine Ersatzspeicherkarte für die Kamera bereithalten, damit er falls er erwischt wurde eine leere Speicherkarte abgeben konnte. Der Plan nahm Formen an. So musste es einfach klappen.


Pamela schaute den ganzen Tag spätestens jede halbe Stunde nach, ob Nadja zurückgeschrieben hatte. Seufzend stellte sie ein ums andere Mal fest, dass ihr Postfach leer war. Dabei hatte sie doch etwas richtig zu stellen. Nicht Sebastian war das Arschloch.

1 Kommentar:

  1. ...sondern Martin? Zwei von der Sorte?

    Na hoffentlich knutschen die Beiden nicht, wenn sie gemeinsam nach Hause kommen, vor der Tür. Bisher machten sie das ja auch nicht.
    Wie Nadja wohl reagiert hat am Telefon? Ob sie etwas ahnt? Dass Martin, den sie nur einmal für einen Zeitungsbericht näher gesehen hat, mehr von ihr will, müsste doch auch ihr spanisch vorkommen? Obwohl.. er hat ja keinen Namen genannt...

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