Mittwoch, 8. Dezember 2010

Helle Fenster

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe ließ sich das Abendessen in sein Arbeitszimmer servieren. Da Nadja ohnehin nicht da war, ging er quasi sofort an seinen Computer und erledigte noch ein bisschen Arbeit und widmete sich seinem privaten Internetvergnügen. Wenn Nadja heimkam, würde sie schon zu ihm kommen. Da war er sicher. Nebenbei schob er sich die Snacks, welche Maricruz ihm zubereitet hatte in den Mund.

Martin schlich langsam zur Treppe, welche auf die Terasse hinaufführte und spähte dabei immer wieder in die Fenster, ob sich im Wohnzimmer etwas bewegte. Doch dort war offensichtlich nur eine fahle Beleuchtung eingeschaltet. Es war gerade halb acht und draußen war es noch hell, doch durch die Hintergrundbeleuchtung im Raum konnte er gut hineinschauen. Und zu seinem Glück erspähte er niemanden auf der Terasse. Nun drückte er sich in eine Ecke und blickte intensiv durch die Scheiben. "Wo sind die denn?", fragte er sich selbst. Das Wohnzimmer war leer. Er sah eine großzügige Wohnlandschaft mit riesiger Couch und einem veritablem Heimkino.

Vorsichtig setzte er über die Terassenbretter einen Fuß vor den anderen und versuchte kein Geräusch zu machen. Dann fasste er an die Terassentüre. Doch auch diese war verriegelt. "Was sind denn das für Leute? Leisten sich einen Wachschutz, Überwachungskameras und eine Privatstraße und verriegeln trotzdem noch alle Türen?", maulte er leise und schaute am Haus entlang. Bei der Feier hatte er noch den Lieferanteneingang gesehen. Daran musste man vorbei, wenn man von der Vorderseite des Hauses direkt in den Garten wollte. Doch dieser Eingang führte quasi sofort in die Küche. Das war ihm zu heikel.

Dann entdeckte er etwas, was sein Herz höher schlagen ließ. Im ersten Stock des Hauses waren zwei riesige Fenster hell erleuchtet. Dahinter war ein gigantischer Schreibtisch mit etlichen Monitoren. Und an diesem Schreibtisch saß Jonathan Bernstein. Wenn Nadja zu ihm ins Zimmer käme würde sich bestimmt eine Szene ergeben, überlegte er. Und dieses Fenster konnte er gefahrlos vom Garten aus fotografieren.

Er schob sich die Treppe wieder hinunter und schlich durch den Garten und verschanzte sich in einem Gebüsch. Er setzte sich auf den Rasen und lugte in das Fenster. Probeweise zog er eine der Kameras hervor. Jetzt ärgerte er sich, dass die Spiegelreflexkamera mit dem großen Zoomobjektiv zu Hause lag. Doch auch die bessere der beiden Kompaktkameras verfügte über außreichend Vergrößerung um das Fenster fast formatfüllend ins Bild zu bekommen. Probeweise schoss er einige Fotos und stützte seinen Ellenbogen dabei auf sein Knie. Das schwächer werdende Tageslicht verlangte eine lange Belichtungszeit. Doch seine geübte Hand bekam es mühelos hin, die Kamera ruhig zu halten. Zufrieden löschte er die Probefotos sofort wieder. "Na wer sagts denn. Jetzt muss nur noch Nadja auftauchen."

Er setzte sich gemütlich hin und behielt das Fenster ununterbrochen im Auge. Da im Raum das Licht eingeschaltet war, schätzte er die Chance von dort gesehen zu werden eher als gering ein. Er fragte sich, wie lange es wohl dauern konnte. Aber auf Wartezeit war er eingerichtet. Seine Hand glitt in seine Jackentasche und der zog ein Gummibärchen nach dem Anderen heraus und stopfte sie sich in den Mund.

Dann hörte er vor dem Haus ein Auto. Wer das wohl sein konnte? Aber er beschloss sein Versteck nicht aufzugeben und wartete aufgeregt. Hoffentlich ging sein Plan auf.

2 Kommentare:

  1. Auwei... das riecht nach einem kleinen Skandälchen. Millionär küsst Teeny!
    Wahrscheinlich zieht er sie wieder auf seinen Schoß. Pfui!

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  2. Gummibärchen? Och wie süüüüüß :D C.H.

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