Donnerstag, 30. Dezember 2010

Filmkritik: Machete

Wenn man die Trailer des im November erschienenen Films betrachtet, freut man sich möglicherweise auf einen blutgetränkten Actionfilm mit verlockender Besetzung.

Der Regisseur Robert Rodriguez konnte Darsteller wie Danny Trejo, Robert De Niro, Steven Seagal, Jessica Alba oder Don Johnson gewinnen. Für meinen Geschmack reicht dieser Film aber nicht über die Spitze des Trash hinaus und ich bin überzeugt, etwas anderes hatte der Regisseur auch gar nicht im Sinn.

Der Film sorgte aber für einen Abend mit Kurzweil. Wer sich von herumfliegenden Körperteilen, gewaltigen Blutfontänen und verhältnismäßig platter Story nicht abschrecken lässt, kann sich auf eine Serie von markigen Sprüchen, Sex und Explosionen freuen.

Danny Trejo alias "Machete" ist ein ehemaliger mexikanischer Polizist, dem von korrupter Polizei und bösen Kartellen übel mitgespielt wurde. Seine Rache ist entsetzlich, trifft aber die Bösewichte in den USA und hilft gleichzeitig den Kämpfern für die gute Sache.

Denen, die den Film noch gar nicht kennen, möchte ich natürlich nicht zuviel verraten. Nur so viel: Den mexikanischen Flüchtlingen, die illegal über die Grenze in die Staaten wollen, wird von verschiedenen Bösewichten (De Niro, Don Johnson) aus verschiedenen Gründen übel mitgespielt. Machete gerät in diesen Wirbel und pickt sich natürlich nebenbei noch die besten Sahneschnitten für einige Schäferstündchen heraus. Tut er das mal nicht, verbergen die nackten Damen ihre Handys tief zwischen ihren Beinen (und hoffen vielleicht dabei auf einen vibrierenden Anruf)



Danny Trejo wirkte in diesem Film erstaunlich zahm, kennt man ihn doch überwiegend als narbengesichtigen Bösewicht ohne Skrupel. Dieses Mal zählt er zu den Guten, denen übel mitgespielt wurde und der sich auf einfallsreiche Weise durchbeißt. Er bleibt cool, kampferprobt und beweist einen feinen Sinn für makaberen Humor bei der Abschlachtung seiner Feinde.

Dass sich Robert De Niro für diesen Film hergab, überraschte mich denn doch, allerdings besetzt er nur eine schwache Nebenrolle und auch wenn er diese mal wieder überzeugend darstellte, hätte ich ihn nicht in diesem Genre erwartet.

Steven Seagal hingegen ist wie immer: ein miserabler Schauspieler mit einer unglaublich stilvollen Kampftechnik, die in diesem Film überhaupt nicht abgefragt wurde. Hier ging es um Blut und Gewalt und nicht um niveauvollen Kampfsport, den er wie kaum ein anderer beherrscht. Blieben also nur noch seine hundsmiserable Schauspielerei übrig und die schöpfte er auch voll aus.

Jessica Alba und Michelle Rodriguez sind solide wie immer und erfüllen ihre Rolle als einfallsreiche, schöne, erotische und mutige Kämpferinnen, nur jede auf andere Weise und mit einer anderen Motivation.



Im Großen und Ganzen sind solche Filme überhaupt nichts für mich. Aber wer Trash mag, wird mit diesem Film die obere Kategorie genießen. Auch wenn "Machete" seinem Namen alle Ehre macht und alles, was schneiden, köpfen oder schlitzen kann, zu tödlichen Waffen macht, bleibt noch genug Spielraum für sehr einfallsreiche Methoden, um seinen Gegner unschädlich zu machen.

Allerdings hoffe ich, dass es Euch anders geht als mir: die restlichen Kekse von Weihnachten blieben nach der ersten Viertelstunde unberührt liegen, denn es hatte mir den Appetit verhagelt.

1 Kommentar:

  1. Wer sich ernsthaft unter einem Film von Robert Rodriguez etwas mit Niveau erhofft muss schon verdammt Naiv sein :D oder von diesem Genialen Mann noch nie etwas gehört haben.

    Seine Filme darf man einfach nicht ernst nehmen, dafür lohnt sich aber genaues hinschauen durchaus, da er ähnlich wie Tarentino unzählige Anspielungen auf die Gesellschaft bringt die einfach nur genial sind.

    Machete hab ich selber bis jetzt nur die ersten 10 Minuten gesehen und muss gestehen das ich mich weggehauen habe, hab ich doch nichts anderes erwartet.

    Solltest du mal wieder etwas für den kurzweiligen Abend suchen, kann ich dir noch Planet Terror empfehlen, dieses mal aber gleich mit dem Hinweis keine Kekse nebenbei zu knabbern :D

    Im übrigen lief eben jener Machete Trailer im Vorspann dieses Filmes als er damals auf DVD rauskam, allerdings war es damals nur ein Joke, der Trailer sah aber so echt aus das viele Fans fragten ob und wann dieser Film erscheint. Das Resultat hast du dir ja angeschaut :)...

    Ich wünsch dir einen guten Rutsch :)
    Julie

    AntwortenLöschen

Bitte beim Kommentieren höflich bleiben. Es gibt hier die Möglichkeit Anonym zu kommentieren, aber denke bitte kurz nach ob du das wirklich möchtest. Unterzeichne deinen Kommentar doch mit einem Pseudonym oder deinen Initialen, dass man weiß, welche Kommentare alle von dir sind. Oder noch besser, du nutzt nicht die Auswahl "Anonym" sondern "Name/URL" und lässt das Feld für die URL einfach frei. Dann wird dein Kommentar mit deinem selbst gewählten Namen angezeigt.

Vielen Dank.