Donnerstag, 23. Dezember 2010

Der Firmenchef und der High-School-Teeny

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Martin zitterte, als er den Artikel fertig hatte. Er enthielt alles, was er sich so zusammengereimt hatte und war schrecklich reißerisch geschrieben. 'Der Firmenchef und der High-Schol-Teeny', lautete die Überschrift. Und direkt darunter der Untertitel 'Jonathan Berstein, CEO von Netcorp, unterhält sexuelle Beziehung zu minderjähriger Schülerin' Die beien Fotos hatte er großformatig ausgedruckt und betrachtete sie nochmal. Er hatte richtig vermutet. Auf Papier fielen die Manipulationen endgültig nicht mehr auf.

Es war kurz vor Mitternacht, als er mit seiner Arbeit fertig war. Für die Printausgaben des morgigen Tages war es ohnehin zu spät. Aber vielleicht schaffte er es ja zum Frühstück in die ein und andere Online-Ausgabe. Er lud den Artikel auf seine eigene Website hoch und sperrte ihn aber gegen Suchmaschinenzugriffe. Allerdings fügte er die Adresse noch in den Ausdruck ein. So konnten die Redakteure der Zeitungen sich das Textmaterial auch digital holen ohne es abtippen zu müssen.

Dann begann er mit der Verteilung. Er listete alle Zeitungen auf, von denen er Kontakte hatten. Von manchen hatte er nur die Faxnummern der Redaktionen. Von anderen besaß er auch die E-Mailadressen. Als erstes verschickte er Mails in denen er seine Honorarforderung stellte. Den Link zu dem Artikel in seinem eigenen Webspace fügte er natürlich auch ein. Dann notierte er seine Forderung nochmal auf den Ausdrucken des Artikels und faxte sie an die restlichen Redaktionen. Insgesamt hatte er jetzt acht Zeitungen beteiligt. Wenn jede auf seine Honorarforderung von 500$ eingehen sollte, hätte sich die Sache auch finanziell gelohnt. Dann reichte es auch für einen Anwalt um ihn aus der Hausfriedensbruchanzeige herauszuboxen.

Während des Schreibens hatte er keine Zweifel zugelassen. Er hatte den Artikel auch mit absicht schnell hinausgeschickt, damit er erst gar nicht ins Grübeln käme. Er wollte das hinter sich bringen. Er war sicher, diese Aktion würde ihm den Einstieg in die Profiklasse des Journalismus bringen. Müde legte er sich ins Bett und schloss sofort die Augen. Doch schlafen konnte er nicht. Nach wenigen Stunden schleppte er sich vor seinen Computer und rief die Onlineausgaben aller angeschriebenen Zeitungen auf und aktualisierte ständig um zu sehen, ob jemand seinen Artikel angenommen hatte.


Gordon hatte das erste mal die Nachtschicht in der Redaktion des Seattle Post Intelligencers. Eigentlich war nachts nicht viel zu tun. Die eigenliche Redaktionsarbeit begann erst gegen vier Uhr, wenn die Nachrichten, welche in der Nacht gesammelt worden waren von den Redakteuren geprüft wurden. Nachts hatte man nur darüber zu wachen, dass bei einem Erdbeben oder einer sonstigen Katastrophe wenigstens sofort ein paar erste Meldungen auf der Seite erschienen. Die Printausgabe war im letzten Jahr eingestellt worden. Somit konzentrierte man sich vollständig auf das Online-Geschäft. Also war es umso wichtiger, dass man hier aktuell blieb.

Das Geräusch von seinem Computer verriet, dass eine E-Mail eingegangen war. Natürlich gingen hunderte von Emails jede Nacht ein. Viele Verrückte schrieben von UFO-Sichtungen und Ähnlichem. Es war Praktikantenarbeit, diese Nachrichten morgens durchzugehen und das Brauchbare herauszufiltern. Meistens war es Nichts. Aber der Briefkasten, den er überwachte, das war der auf dem Nachrichten von Reportern eingingen. Dies Adresse war nicht öffentlich und wer dorthin schrieb hatte schon mindestens einen Artikel in der Zeitung veröffentlicht und war für vertrauenswürdig genug befunden worden diese Adresse zu erhalten.

Gordons Augen weiteten sich, als er die Nachricht ansah. 500$ forderte da ein Nachwuchsreporter für einen angeblichen Skandalartikel. Da sonst nichts zu tun war klickte er auf den Link und musste schlucken. Eindeutige Fotos und fast 2000 Worte Artikel. Zwar würde er das deutlich umformen müssen, bis es zum Konzept der Zeitung passte, aber die Fotos waren wirklich der Hammer. Jonathan Bernstein knutschte mit einem Teenager.

1 Kommentar:

  1. Oh Oh.. Der kleine Wichser hat es also wirklich geschafft!

    Na gut, Joe: Mach keine Gefangenen. Schieß zurück. Aber aus allen Rohren!

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