Freitag, 17. Dezember 2010

Der Augenblick der Wahrheit

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Martins Herz klopfte gewaltig als er sich wieder in seinen Wagen setzte. Der Sicherheitsmann hatte ihn ein zweites Mal durchsucht. Und auch die Cops hatten ihn nochmals abgestreift. Als in seiner elektronischen Polizeiakte auftauchte, dass er schon mehrfach mit Joints oder kleinen Mengen Drogen aufgefallen war, hatte er auch das nochmal über sich ergehen lassen müssen. Doch sie hatten es alle falsch gemacht. Immer noch war die Speicherkarte in der kleinen Innentasche. Er konnte sie Spüren, wenn er die Beine zusammendrückte.

Er wollte sofort nachgucken ob die Fotos darauf etwas taugten. Der bezahlte Preis war hoch. Er war bei den Sicherheitsdiensten sämtlicher Comunitys in der Stadt mit seinem Foto nun erstmal als unerwünschte Person eingetragen. Ein weiterer Punkt war in seiner Polizeiakte dazugekommen und ein Verfahren würde es auch noch geben. Jetzt mussten doch wenigstens die Fotos etwas geworden sein.

Er hatte keine Kamera mehr dabei um die Fotos zu sichten. Und als er gerade in der Tasche fummelte um das kostbare Stück herauszuholen fiel ihm ein, dass er vielleicht noch beobachtet wurde. Er zog nur den Schlüssel aus der Tasche und ließ den Wagen an. So schnell er konnte, ohne auffällig zu werden, fuhr er nach Hause. Dort angekommen klappte er mit zitternden Fingern den Laptop auf und schloss den Kartenleser an. Nun kam der Augenblick der Wahrheit.


Nadja legte den Hausmantel nur zögerlich ab. Sie sah Joe unglücklich an. "Das tut mir alles so leid.", sagte sie gequält. "Dir tut es leid? Aber das ist doch nicht deine Schuld?", fragte Joe irritiert und zog sie zu sich. Aber sie blieb stocksteif stehen und zog ihre Hand zurück. "Das kann doch wieder passieren!", erklärte sie fest. "Nein! Der Zaun wird mit Bewegungsmeldern versehen. Niemand wird sich mehr in den Garten schleichen.", meinte Joe sehr fest.

Doch Nadja schüttelte weiter den Kopf. "Nein. Das kann jederzeit wieder passieren! Irgendwann wird wer herausbekommen, dass wir zusammen sind. Die Mädchen aus der Clique ahnen es doch auch längst. Ich habe nie etwas gesagt. Aber.." Sie wusste nicht mehr, was sie sagen sollte und brach ab. Nun wurde sie doch weich und sehnte sich so sehr danach, dass Joe sie einfach in den Arm nahm. Kläglich sah sie ihn an. "Ich will dir keine Probleme machen.", meinte sie gequält.

Joe zog sie zu sich und nahm sie und nahm sie auf seinen Schoß und schloss sie fest in die Arme. "Du machst mir doch keine Probleme!", erklärte Joe fest. "Und wir werden das Spiel aufhören. Egal was der Kerl gewollt hat! Er hat es nicht bekommen und morgen in der Firma werden wir mit Grant, meinem Anwalt, reden. Er hatte mir damals schon gesagt, dass es nicht illegal ist mit uns beiden. Und nun werden wir ihn fragen, wie man das wohl am besten so gestaltet, dass es keinen Skandal gibt. Oder wenigstens nur einen Kleinen."

Nadja starrte Joe an. "Du willst, dass wir es öffentlich machen? Bist du sicher?" Er überlegte ein paar Augenblicke. Dann nickte er fest. "Ja. Ich habe es satt mit dir verstecken zu spielen. Überleg doch mal: Eigentlich wird sich nichts ändern. Für eine ganze Weile wirst du noch in die Schule und aufs College gehen, während ich in der Firma bin. Zusammen sind wir doch meistens eh zu Hause. Und ich habe ja auch nicht vor irgendwelche Pressetermine abzuhalten.

Aber du kannst mich begleiten, wenn ich eine offizielle Abendveranstaltung habe. Und du kannst auch einem Jungen, der mit dir ausgehen will sagen, warum du nicht mitgehen möchtest. Und es wird auch niemand mehr im Garten herumschleichen und versuchen uns zu erpressen!" Nadja schlug die Augen nieder und atmete tief durch. "Ich.. das..", sie fand keine Worte. "Lass uns das morgen mit Grant besprechen.", meinte Joe sacht und küsste sie sacht auf die Lippen. Sie fühlte eine unglaubliche Wärme in sich aufsteigen.

1 Kommentar:

  1. Gute Gegenmaßnahme. Das schmälert Martins Erfolg natürlich um einiges. Vorausgesetzt, sie sind schneller als Martin es in seine Zeitung schreiben kann.

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