Mittwoch, 22. Dezember 2010

Adventskalender 22 - Weihnachten auf Arramoa

Dies ist das 22. Kapitel meiner Adventsgeschichte. Ein Inhaltsverzeichnis findet ihr hier: Adventskalender

Thorsten Stahl betrat die Party fast als letzter. Das Gespräch mit Tom hatte eine Weile gedauert und auch hatte er danach eine ganze Weile im Bad gebraucht, bis er sich wieder gut fühlte. Die Geschichte mit den Flüchtlingen nagte mehr an seinen Nerven, als er zugeben wollte. Für eine Sekunde verfluchte er seine strikte Regelung hier keinen Alkohol auszuschenken. Er hätte sich heute am liebsten betrunken.

Auf der Party wurde er fröhlich begrüßt und wie so oft, klebten viele der Mädchen direkt an ihm. Er wußte nicht recht, wonach genau ihm war und gab sich höflich und reserviert und bestellte erst mal einen Cocktail an der Strandbar. Er atmete tief durch und warf sich dann aber doch ins Partygeschehen. Dabei wusste er nicht einmal genau, warum ihn die Sache so mitnahm. Tom hatte doch alles gut im Griff und sogar die Kosten für die Aktion würden den geplanten Etat für die Insel nicht nennenswert belasten.

Ga'ilana deutete auf Thorsten. "Wir lassen ihm Zeit mit allen ein Schwätzchen zu halten. Und so spätestens in einer Stunde wird er sich ohnehin nach einer Begleitung für die Nacht umsehen. Das macht er immer so. Am ersten Abend bleibt er nicht lang. Und das ist dein Auftritt." Jurina nickte brav. Die beiden Freundinnen standen etwas Abseits und beobachteten Thorsten. "Ich werd auch nochmal mit ihm reden und die Sache einfädeln. Aber wenn du dich schön schüchtern gibst und im richtigen Moment ein bisschen auf Naseweis machst hast du leichtes Spiel. Süsse blutjunge Mädels wie du sind einer der Gründe, warum er diese Insel hat." Wieder nickte Jurina. Sie war unheimlich aufgeregt. Sie hatte schon mit einer Reihe von Männern geschlafen, seit sie auf der Insel war und dabei auch schon eine Menge Schweinkram veranstaltet der einem anständigen Mädchen die Schamesröte ins Gesicht treiben würde. Aber bisher war weder Thorsten unter diesen Leuten gewesen, noch hatte sie je versucht einen Mann so zu manipulieren, wie sie beide es heute vorhatten.

"Und was ist, wenn er vorher eine Andere nimmt?", warf Jurina ein. Ga'ilana winkte ab: "Ich merke genau, wann er anfängt sich umzusehen. Das bekomme ich schon hin. Du bist hier die Jüngste auf der Party er wird dich haben wollen. Sorg du nur lieber dafür, dass du nicht grad nen anderen Kerl an der Backe hast, wenn Thorsten sich umsieht." Jurinas Herz klopfte bis zum Hals und sie beschloss sich etwas am Rand aufzuhalten und Gesprächen mit Männern aus dem Weg zu gehen.


Eine Stunde verging und Ga'ilana passte genau den Augenblick ab als Thorsten von der Bar wieder aufstand, wo er sich mit zwei Freunden unterhalten hatte. Als sein Blick suchend über die Partygesellschaft schweifte, stand Ga'ilana neben ihm. "Hallo Thorsten." Er lächelte freundlich. "Hallo Ga'ilana. Alles klar bei dir?", fing er locker an. "Natürlich.", gab sie zurück und verfiel dabei noch ein wenig mehr in ihren französischen Akzent alt notwendig. "Aber du siehst so aus, als könntest du eine Aufmunterung gebrauchen." Sie hakte sich bei ihm ein und ging neben ihm her. Auf diese Weise war nicht so auffällig, dass sie ihn direkt zu Jurina führte.

"Ist das so deutlich?", fragte Thorsten etwas perplex. "Du siehst ein bisschen gestresst aus. Vielleicht solltest du dich etwas entspannen." Sie hatte ihn während dieser Worte am Pool vorbeigeführt und nun standen sie direkt vor dem Liegestuhl auf dem Jurina saß und vor Aufregung direkt rote Bäckchen bekam. "Hallo Thorsten.", gab sie mit einem bezaubernden Augenaufschlag von sich. "Das ist Jurina.", erklärte Ga'ilana und Thorsten musste schmunzeln. Er war es gewohnt hier verkuppelt zu werden. Allerdings hatte er keinerlei Problem damit solche arrangierten Geschichten auch einfach ausfallen zu lassen, wenn ihm nicht danach war. Aber dieses Mädchen war wirklich zauberhaft. "Hallo Jurina.", sagte Thorsten freundlich und deutete auf das Fußteil der Liege. "Darf ich mich setzen?" Jurina nickte hastig und zog ihre Beine etwas an. "Ich lasse euch mal allein.", lächelte Ga'ilana und zwinkerte der Freundin zu.

Ga'ilana beobachtete die beiden von nicht allzu großer Distanz. Schließlich war die Sache noch nicht abgeschlossen. Doch nach kurzer Zeit standen sie auf und jetzt kam es darauf an, dass Jurina es richtig machte.

"Ich hab ein bisschen Angst so allein.", meinte sie verlegen und nagte an ihrer Unterlippe. Thorsten sah sie liebevoll an und gab ihr einen zarten Kuss auf die geschlossenen Lippen. "Du brauchst keine Angst zu haben.", meinte er sacht. "Aber kann Ga'ilana nicht mitmachen?", bettelte Jurina. Thorstens Gesicht erhellte sich deutlich. Ein Dreier war wahrlich eine gute Sache und Ga'ilana war ein ziemliches Ferkel im Bett. Das wußte er aus eigener Erfahrung. Er nickte. "Wenn du dich dann besser fühlst.", gab er gern seine Erlaubnis. "Ich hol sie grad.", meinte Jurina und ihr Herz machte einen Sprung. Er hatte eingewilligt. Sie flitzte hinüber zu ihrer Freundin. "Komm mit. Er hat ja gesagt.", raunte sie ihr zu.

Wenig später verließen die drei die Feier und spazierten über die Insel. Die Mädchen hatten Thorsten in die Mitte genommen und sich beide bei ihm eingehakt. Thorsten fühlte sich prächtig. So konnte der Urlaub hier beginnen.

1 Kommentar:

  1. *laut lach* Dieser Gedanke kam mir auch bei meinen Rätseleien. Aber damit bezwecken sie ja was und was das sein könnte, will mir einfach nicht einfallen. Manchmal hasse ich dich, Herr Autor!

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