Mittwoch, 1. Dezember 2010

Adventskalender 1 - Weihnachten auf Arramoa

Weihnachten auf Arramoa ist ein Kurzroman in 24 Kapiteln. Praktischerweise veröffentliche ich ihn deshalb als kleinen Adventskalender hier im Geschichtenblog. Jeweils morgens um 07:00 Uhr wird das neue Kapitel online gestellt.

Dies ist das 1. Kapitel meiner Adventsgeschichte. Ein Inhaltsverzeichnis findet ihr hier: Adventskalender


Arramoa ist eine fiktive kleine Insel. Sie entstand für die Fortsetzungsgeschichte "Nadja"(Inhalt). Auch Nadja hat dort eine Weile gelebt. Edit 01.12.10 18:30 Uhr: In der Nadjageschichte gibt es genauere Informationen darüber welchen Status die Insel hat und wie das Leben dort abläuft.

Zur Erklärung:

Arramoa gehört dem Milliardär Thorsten Stahl. Er lässt dort Frauen leben, welche aus Verhältnissen kommen, in denen sie nicht bleiben können. Ein nicht unwesentlicher Teil der Mädchen auf der Insel sind beispielsweise freigekaufte Zwangsprostituierte.


Weihnachten auf Arramoa

Langsam färbte sich der Himmel orange und ging schließlich in ein tiefes Blau über. Als die letzten Sonnenstrahlen endgültig versanken glitzterten bereits die ersten Kristalle in der Luft. Dann ging es los und langsam sanken die Schneeflocken herunter. Sie tanzten in der leichten Brise hin und her, bevor sie sich endlich auf den Boden legten. Nach und nach verhüllten sie den Grund und tauchten alles in eine herrliche weiße Stille. Wenn man einen Fuß darauf setzte pressten sich die Flocken mit einem knirschenden Geräusch zusammen.

Jurina räkelte sich in der Sonne. So ein Nachmittagsschläfchen war genau das was sie gebraucht hatte nach einem üppigen Mittagessen. Kritisch zupfte sie an ihrem Bauch. Zu Weihnachten wurden viele Gäste auf der Insel erwartet. Eine Menge Managerfreunde von Thorsten Stahl wollten dem Stress in der Welt entkommen und flüchteten sich auf die Insel. Da wollte sie gut aussehen. Wenn man hier als Frau schon nicht mit Klamotten auftrumpfen konnte musste man eben seinen Körper in Form bringen. Sie schaute nach oben in den strahlend blauen Himmel. Diese Träume von den Schneewelten waren befremdlich. Als sie noch daheim in der Ukraine gelebt hatte, war ihr sehnlichster Traum zu jeder Zeit ein Inselparadies mit Strand und 365 Tagen Sonne im Jahr gewesen.

Nun lebte sie auf genau so einem Paradies und sehnte sich danach die dicken Winterstiefel anzuziehen und durch den Schnee zu stapfen. Vor ein paar Wochen war ein Mädchen von der Insel weggezogen. Es war so üblich, dass die man wegzog, wenn man Kinder hatte, die so langsam in die Schule gehörten. Zwar gab es eine Schule auf der Insel und man konnte so auch die Grundschulzeit überbrücken, aber irgendwann sollten die hier geborenen Töchter auch einmal das Leben außerhalb der Insel kennenlernen.
Und dieses Mädchen war nach Wisconsin gezogen, wo es lange und schneereiche Winter gab. Scheinbar sehnte man sich immer nach dem, was man gerade nicht haben konnte. Kurz überlegte Jurina, ob sie vielleicht an einer der Gruppenreisen teilnehmen sollte, die in die Berge führten. In regelmäßigen Abständen wurden für die Mädchen Reisen organisiert. Da ging es mal nach New York oder nach San Francisco. Aber oft ging es eben auch zum Skifahren. Über Weihnachten fand genau so eine Reise statt. Skifahren in den Rocky Moutains.

Jurina warf die Decke einfach auf den Liegestuhl und streckte sich nochmal im Stehen. Einer der zahlreichen Angestellten würde sich schon darum kümmern und den Liegestuhl wieder herrichten. Die Mädchen lebten auf der Insel wie in einer riesigen Ferienanlage. Man konnte die Zeit mit dem verbringen, wozu man Lust hatte. Schwule Angestellte kümmerten sich um alles, was die Mädchen brauchten. Arbeit stand nicht auf dem Plan. Es sei denn man machte sie sich selbst. Und genau das hatte Jurina nun vor. Im Fitnessstudio suchte sie sich ein Sportdress in ihrer Größe aus dem Regal und zog es über. Ob nun Rocky Moutains oder Arramoa. Speckig wollte sie auf keinen Fall werden.

Sie schnappte sich einen MP3-Player aus der Ladestation und ging auf das Laufband. Eigentlich albern so ein Laufband. Man könnte doch genausogut eine Runde um die Insel rennen. Oder wenigstens eine Halbe. Aber draußen waren es locker 35°C im Schatten. Das Studio war angenehm klimatisiert. Sie steckte die Stöpsel in die ohren und befestigte den kleinen Player an ihrem Sport BH. Dann startete sie das Laufprogramm.

4 Kommentare:

  1. Bitte was? Der Herr Stahl hat keine MP3-Player mit bluetoothfähigen Ohrstöpseln? Was ist das denn? Da will ich nicht hin :-)

    Schön, dass Jurina wieder auftaucht. Ich bin gespannt, was sie erleben wird!

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  2. Hey - du hast auch eine Adventsgeschichte! Finde ich super! :-)

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  3. Werd ich ab jetzt jedes Jahr machen.

    Mit deinem Adventskalender hab ich schon angefangen, aber bin leider noch nicht weit gediehen.

    Ich wünsch dir viel Spaß mit der Geschichte.

    LG
    Joe

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  4. hm, ich bin gespannt was folgt :) C.H.

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