Mittwoch, 13. Oktober 2010

In Gefahr

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nachdenklich betrachtete Nadja die Nummer im Display ihres Handys. Eine ausländische Nummer. Ein Geistesblitz ließ sie aufspringen. Sie nahm den Zettel auf dem Tom seine Nummer notiert hatte. Es war dieselbe. Also hatte Tom sie angerufen. Doch wozu? Ging es jetzt schon so schnell los? Er hatte versprochen vor dem elften, wenn ihre Mutter abreisen würde, wäre auf keinen Fall ein Termin.

Nervös wählte sie die Nummer an. Während es schon klingelte kontrollierte sie nochmal gewissenhaft, dass die Türe auch geschlossen war. "Hallo Nadja.", begrüßte Tom sie am anderen Ende der Leitung. "Hallo Tom. Du hattest angerufen?" Nadja gab sich Mühe ganz natürlich zu klingen. Doch die Nervosität verlieh ihrer Stimme ein leises Beben.

"Ja, ich hatte angerufen, weil wir etwas besprechen müssen. Es gibt ein Problem." Nadja setzte sich aufs Bett und zog die Beine in den Schneidersitz unter ihren Körper. Was konnte es für Probleme geben, dass Tom nicht lösen konnte? "Was denn für ein Problem?", fragte sie vorsichtig. "Ich komme gleich zur Sache: Die deutsche Polizei hat nicht die gesamte Bande festsetzen können. Vereinzelte Kreise waren auch nie in ihrem Einzugsbereich. Die Bande hat noch mächtige Freunde in der Ukraine. Und das wäre Sache der ukrainischen Polizei. Aber die steht bei denen auf der Gehaltsliste. Also ist nicht damit zu rechnen, dass sich dort etwas tut."

"Aber was hat das mit mir zu tun?" Nadja verstand nicht, worauf er hinaus wollte. "Wie soll ich da etwas dran ändern?" "Gar nicht Nadja. Da wird sich auf mittlere Sicht nichts dran ändern. Nur müssen wir etwas befürchten. Ich habe deine Identität geheim gehalten. Bis jetzt weiß nicht einmal die deutsche Justiz, wer du bist. Und somit wissen es natürlich auch die Anwälte von Boris und Dimitri nicht. Aber spätestens am Prozesstag wird sich das ändern. Und dann weiß man, wer du bist. Selbst, wenn man dir für den Prozess eine Scheinidentität gibt."

Nadja begann zu verstehen. "Du meinst, dass ich in Gefahr bin?" Tom lachte auf. "Nein. Ich würde dich niemals in Gefahr bringen. Du lebst in den USA an einem unbekannten Ort. Du bist außerhalb des Einzugsbereichs dieser Leute. Aber deine Familie lebt in Kiew. Und sie könnten dich damit bedrohen, denen etwas anzutun. Und glaub mir, sie haben keine Skrupel das auch durchzuziehen."

Nadja war froh, dass sie saß, denn ihr wurde ein wenig schwindelig. "Dann kann ich nicht aussagen.", stieß sie verbittert hervor. "Oder wir beschützen deine Familie. Meinst du, sie würden aus Kiew wegziehen?", fragte Tom ganz direkt.

1 Kommentar:

  1. Das ist ja echt spannend. Eine tolle Idee, die kriminelle Energie dieser Puffmafia einzubringen.

    Ich nehme mal an, dass Lelya die Entscheidung abgenommen wurde. Lieber in ein fremdes Land, als Marias Leben aufs Spiel zu setzen... hoffe ich zumindest. Bitte, bitte, lieber Autor, lass Lelya jetzt nicht stur bleiben!

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