Sonntag, 17. Oktober 2010

Ein Job für Lelya

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Für Lelya war das war Nadja erzählt hatte vollkommen abstrakt. Nur das gequälte Geschrei ihrer Tochter machte es glaubwürdig. Oder war all das doch nur ein Trick um sie zu Bleiben zu bewegen. "Wollen wir morgen nochmal darüber sprechen? Wenn du dich auch wieder besser fühlst?", bot sie an und drückte sie noch eine Weile an sich. Nadja nickte stumm.

Noch einige Minuten blieb sie dennoch bei ihrer Mutter sitzen und löste sich nur ganz langsam. "Ich geh jetzt ins Bett.", flüsterte sie fast. "Ich auch, mein Kind.", nickte Lelya und huschte über den Flur in ihr Zimmer. Lange lag sie noch wach und überlegte, was für ein Leben es wohl sein würde, wenn sie in den USA bliebe. Was für einen Job würde sie hier finden?


Joe wurde schnell aktiv, als er darum gebeten wurde. Nadja rief ihn am nächsten Tag im Büro an, nachdem Lelya zugestimmt hatte zu bleiben. Als erstes würde sie einen Sprachkurs brauchen. Aber vielleicht gab es ja auch eine Firma, die das gleich mit anbot, für einwandernde Arbeitnehmer. Er war sicher, es würde sich etwas Lukratives finden lassen. Auch wenn sie keine Dolmetscherin war, so war doch sicher irgendwo ein Fremdsprachensekretariat zu finden, dass noch jemand mit Ukrainisch, Russisch und Deutsch brauchen konnte.

Fehlte nun noch eine Arbeitserlaubnis. Das Dokument für Lukas war innerhalb von zwei Tagen fertig geworden. Für Lelya würde es vermutlich ähnlich schnell gehen. Er freute sich riesig für Nadja, dass sie nun ihre Mutter in der Nähe hätte. Sicherlich war das ein wesentlich angenehmerer Gedanke, als die eigene Mutter auf einem anderen Kontinent zu wissen.

Blieb noch zu klären, ob Lelya noch einmal in die Ukraine fahren würde, um die Wohnung aufzulösen. Aber auch da hatte er ein passendes Alternativangebot. Eine Umzugsfirma bekäme den Schlüssel geschickt und würde sämtliche Sachen in der Wohnung in einen Container verpacken der dann eingeschifft würde. So könnte sie direkt hierbleiben und in einigen Wochen den Container in aller Seelenruhe aussortieren.


Nadja blieb den ganzen Tag recht schweigsam. Sie unternahm eine kleine Einkaufstour mit Maria und ihrer Mutter, aber war in Gedanken nicht wirklich bei der Sache. Ständig träumte sie zum einen von einer Zukunft mit ihrer Mama in diesem Land. Aber zum anderen hing auch der Gedanke daran, Boris wiederzusehen, wie eine Gewitterwolke über ihr fest.

1 Kommentar:

  1. Ich bin froh, dass Lelya sich für die USA entschieden hat. Jetzt gehts vorwärts und nun bekommt Boris und Konsorten eins auf die Mütze! Yeah!

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