Dienstag, 21. September 2010

Die Frau im Haus

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Was meinst du damit?", fragte Nadja etwas verwirrt. "Wir sind doch eine Familie?" Ihre Mama hatte nicht gleich geantwortet und druckste auch jetzt etwas herum. Sie schielte zu Arkail, der bereits diesen Satz für Joe übersetzt hatte. Der verstand und entfernte sich ein Stück und Lelya flüsterte ihrer Tochter ins Ohr.

"Wir sind eine Familie. Aber Joes Papa bringt ja ein Mädchen mit, dass nicht dazu gehört.", maulte sie etwas. Nadja hatte bei den Erklärungen zu Joes Vater die Familientragödie in zwei Sätzen zusammengefasst. Schon da hatte Mama nicht besonders erfreut reagiert. Und das nun diese Affäre das Weihnachtsfest mit ihr verbringen sollte, passte ihr irgendwie gar nicht.

Nadja schaute vorwurfsvoll. "Aber das ist doch nicht schlimm. Sie wird schon nett sein?", warf sie vorsichtig zurück. "Aber sie hat etwas mit einem verheirateten Mann." Lelya bestand auf ihrer Moralvorstellung. Sie hatte keinerlei Problem mit dem Altersunterschied zwischen den Beiden. Genauso, wie für sie das Alter bei Joe und Nadja keine Rolle spielte. Aber die lockere Moral eines verheirateten Mannes, sich mit seiner Sekretärin zu vergnügen passte ihr nicht.

"Und was soll ich jetzt machen?", fragte Nadja baff. "Soll ich sagen: 'Joe schmeiß das Flittchen raus, ich will es hier nicht haben?'" "Genau das könntest du tun. Du bist hier die Frau im Haus.", meinte Lelya trocken. Ob nun die beiden verheiratet waren oder nicht, war ihr egal. Sie hatte die Beziehung als endgültig akzeptiert. Und es war nur eine Formsache, dass sie sich auch formell füreinander entscheiden würden. Nadja wusste kaum wie ihr geschah. Joe schaute die ganze Zeit fragend. Natürlich hatte er Verständnis dafür, dass Nadja auch ein paar Takte mit ihrer Mutter reden wollte die er nicht verstehen sollte. Aber dieses Gespräch klang nicht besonders positiv. Irgendetwas schien sie zu stören.

"Was ist denn?", platzte er schließlich heraus. Lelya stand auf und zog schmollend ab. Im selben Augenblick kam Geoffrey herein. "Ihr Vater ist soeben vorgefahren.", meinte er förmlich. Nadja schaute hin und her. "Gleich.", antwortete sie erstmal auf Joes Frage. "Ich muss jetzt raus zu meinem Vater.", meinte Joe nur und stand auf. Nadja schaute immer noch perplex hin und her. Maria hatte zwar bei dem Gespräch zugehört aber auch nicht ganz verstanden, was ihre Mama gewollt hatte.

"Wir reden gleich.", meinte Joe und verließ das Wohnzimmer.

1 Kommentar:

  1. Oh Oh... Mama hat drollige Moralvorstellungen. Ein erwachsener Mann darf eine Minderjährige ins Bett schleppen, aber in einer zerrütteten Ehe darf Gregory keinen Spaß haben?
    Halten wir ihr Zugute, dass sie nichts von der kaputten Ehe weiß.
    Dass Nadja gerade übefordert ist, finde ich mehr als verständlich.

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