Donnerstag, 3. Juni 2010

Taxifahrt und Schule

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe saß gerade im Taxi nach Hause. Das Privatflugzeug hatte ihn bis Phoenix mitgenommen. Von dort war er noch mit einem Linienflug nach Seattle geflogen. Er freute sich auf sein großes Haus, dass er sich ausgesucht hatte. Und noch auf dem Highway piepte sein Blackberry.

Eine Email war eingegangen. Routiniert zog er das Gerät heraus und öffnete die Nachricht. Völlig überwältigt lass er das etwas gebrochene Englisch und strahlte über das ganze Gesicht. Der Taxifahrer sah es im Rückspiegel und amüsierte sich: "Gute Nachrichten?", fragte er dann grinsend.

Joe las die Mail zu Ende. "Die Besten, die ich mir vorstellen konnte." Zufrieden lehnte er sich in den Sitz und schaute aus dem Fenster. Und alles schien ein bisschen schöner geworden zu sein. Der Himmel war blauer, das Gras war grüner und die Häuser schöner.

Und nicht einmal die Tatsache, dass er so weit weg von 'seiner' Nadja war, konnte ihm jetzt gerade die Laune verderben. Thorsten hatte ihm die Nummer seines privaten Reiseservice gegeben. Die Piloten die dort arbeiteten waren die einzigen, die Arramoa anflogen. Wenn er Zeit hatte konnte er sich dort einen Jet bestellen und auf die Insel fliegen und Nadja wieder sehen. So bald wie möglich würde er sich auch die Zeit dafür nehmen. Da war er fest entschlossen.

Dann würde sich auch zeigen, was die Beziehung wirklich wert war. Aber solche Gedanken hatte er im Moment nicht. Er war einfach glücklich.


Nadja saß mit Ga'ilana beim Abendessen und trommelte die ganze Zeit nervös mit den Fingern. "Glaubst du er hat schon zurück geschrieben?" Ga'ilana spielte ein wenig genervter als sie tatsächlich war. "Lass uns in Ruhe essen, dann können wir nachsehen.", befahl sie. Nadja nickte unsicher und aß aber brav weiter. Würde ihre Freundin sie lassen, säße sie von nun an vor dem Computer und würde so lang auf 'Aktualisieren' drücken, bis eine Nachricht da wäre. Und dann auch sofort zurückschreiben.

Aber, dass das albern war, wusste sie selbst auch. "Morgen gehe ich ins Kinderdorf und gucke mal ob ich in der Schule noch etwas Englisch lernen kann.", verkündete sie dann zum x-ten Mal an diesem Tag. Und wie jedes Mal vorher nickte ihre Freundin. "Ja - Das kann nicht schaden."

Nadjas Pläne waren für sie amüsant. Aber ihr Enthusiasmus wurde so langsam etwas nervig. Doch natürlich hatte sie auch Verständnis. Liebevoll strich sie ihr über die Wange. "Na komm lass uns gucken ob er geschrieben hat.", lächelte sie dann und sie gingen hinüber in die Bibliothek.

1 Kommentar:

  1. Na, dann hoffen wir mal, dass Joe nicht vor lauter noch blauerem Himmel und noch schöneren Häusern und noch tolleren Mails seine Arbeit vernachlässigt.
    Aber nun packt ihn wohl der Alltag wieder. Hält er das durch? Bleibt das Gefühl?

    Nadja wird ja wohl am Ball bleiben und ihn auf Betriebstemperatur halten... ODER??

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