Sonntag, 13. Juni 2010

In Deutschland

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe wusste immer noch nicht, was er sagen sollte Er fühlte sich schrecklich, Nadja diese Worte abgerungen zu haben. Aber nun gab es kein zurück mehr. Allmählich beruhigte sich Nadja wieder etwas und starrte hinaus aufs Meer. "Naja und da bin ich dann halt weggelaufen.", sinnierte sie.

"Da war so eine Broschüre. Da stand drin, man könnte Arbeit in Deutschland bekommen. In einem Krankenhaus. Und es würde für alles gesorgt. Unterkunft, Verpflegung, Visum... Und man würde gutes Geld verdienen. Ich wollte doch meiner Mama so gerne ein bisschen Geld schicken.

Und dann kam alles ganz anders. Es war so schrecklich. Da war ein Schlägertyp, Boris hieß der, der hat uns quasi von der ersten Sekunde an ständigt verprügelt. Wir durften nicht miteinander reden. Und als wir dann in Deutschland waren haben die uns in einen Keller gebracht und der Boss kam dann und hat gesagt wir müssten die Fahrt bezahlen."

Joe begann etwas zu zittern. Immer wieder hatte er in der Zeitung Berichte über Zwangsprostitution gelesen. Auch in der Nähe der Mexikanischen Grenze war das ein großes Problem. Mädchen, wollten in den USA ihr Glück machen und landeten im horizontalen Gewerbe. Aber es war etwas ganz anderes erzählt zu bekommen wie die Mädchen da landeten. Früher hätte er wohl gesagt, die seien doch selbst schuld, wenn sie auf solche Typen herein fielen. Aber was Nadja erzählt hatte änderte dieses Bild. Nadja war von ihrem Vater regelrecht vertrieben worden. Sicherlich war sie etwas leichtgläubig gewesen einer Broschüre, die alles so rosarot malte, Glauben zu schenken. Dennoch war sie auf keinen Fall selbst schuld.

"Solche Schweine.", entfuhr es Joe und Nadja zuckte zusammen. In Gedanken war sie wieder in dem Keller und gleich würden Boris und seine Leute die kleine Natalja vergewaltigen. Einfach so zur Demonstration.

"Keine von uns hatte so viel Geld wie er verlangt hat. Er wollte 15.000 Euro! Und da hat er gesagt, wir müssten für ihn Arbeiten bis das Geld bezahlt ist. Und er hat gesagt, das einzige was wir könnten wäre...", sie brachte das Wort nicht über die Lippen. Und ihr fiel auch kein anderes Englisches Wort dafür ein, was sie hätte sagen können. "So viele Männer... So viele Schläge..." Nadjas Augen starrten in den Horizont. Einfach ins Leere und ihr Gesicht wirkte wie tot.

Joe sah sie entsetzt an. Es war noch schlimmer geworden. Vorsichtig nahm er sie enger zu sich und wollte sie sanft drücken. Aber Nadja reagierte kaum. Wie ein lebloses Stück Fleisch ließ sie sich an seinen Körper pressen. "Nadja bitte. Es tut mir so leid.", flüsterte Joe immer wieder. Es schien als hätte er etwas in ihr kaputt gemacht. Und er hatte keine Ahnung, wie man so etwas reparieren könnte.

3 Kommentare:

  1. Manchmal ist es doch besser, auf den Rat derer zu hören, die mehr mit dem Thema vertraut sind *seufz*

    Jetzt müssen die beiden da durch. Nadja muss sich fangen und Joe muss ihr dabei helfen und sie halten.

    Ich hoffe, diesem Nerd ist klar, wieviel Vertrauen sie ihm da gerade entgegenbringt *arme verschränk*

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  2. *Joe verhauen will*
    Ich hab es doch gewußt, manche Dinge darf und will man nicht wissen.

    Evtl können die anderen Mädchen helfen.
    Den beiden zeigen, das dieses Kapitel zu ende ist und eine rosige Zukunft vor ihnen liegt.

    (Positives Denken gibt Plus-Karma-Punkte)

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  3. jetzt gibt er ihr bestimmt den laufpass... wer will schon ein mädel haben das in 6 monaten mit mehr männern gevögelt hat als... naja als jemand der in 6 monaten mit echt vielen männern gevögelt hat :/
    das wird nun sicher so ne mitleidsnummer... jetzt wo sie's erzählt hat... kann man sie aus schlechtem gewissen nicht mehr verlassen. ist das nicht auch fast ne form von zwangsheirat? heiraten aus akutem mitleid ^^
    Aber bald kommt ja Poseidon... den den die Römer AquaMan nannten.

    (3 Karmapunkte - 2 Karmapunkt für negative Einstellung = 1 Karmagesamtpunkt]

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