Dienstag, 13. April 2010

Zweisam

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Es gelang Nadja nicht sich unsichtbar zu machen und schon griff Thorsten nach einem bereitliegenden Handtuch und rubbelte sich das Gesicht und die lockigen schwarzen Haare trocken. "Gemeine Bande.", rief er noch mit drohend in die Luft gereckter Faust und lachte dann. "Darf ich?", fragte er und deutete auf die Liege neben Nadja.

Die hatte noch kein Wort gesagt und brachte auch jetzt nur ein schüchternes Nicken heraus. Neben ihr saß ein Mann, der in ihren Augen mehr Geld hatte als Gott. Ein Mann, der für ihre Freiheit 25.000 Euro bezahlt hatte. Von den Kosten danach für Bodyguards, Reise und noch viel mehr ganz zu schweigen. Und doch war er so menschlich. Pitschnass wie ein begossener Pudel und von seinen Freunden gerade in den Pool geworfen worden. "Du bist Nadja, nicht wahr?", fragte er dann höflich und lächelte.


Er bemerkte ihre Unsicherheit und versuchte erst gar nicht etwas dagegen zu unternehmen. Das sie locker würde, könnte nur die Zeit bringen. "Ja.", hauchte sie leise. "Ich bin Thorsten.", nickte er dann höflich und reichte ihr respektvoll die Hand. Zaghaft griff sie zu und nickte. "Hallo... Thorsten." Sie musste sich schwer überwinden diesen Mann zu duzen.

Er zog das Nasse Hemd aus und hängte es hinten über die Liege. Dann legte er sich hin. "Und gefällt es dir auf der Insel? Magst du die Party?", begann er so zwanglos wie möglich zu plaudern. Nadja gefiel ihm. Nicht nur weil sie jung und hübsch war, sondern vor allem mochte er diesen ganz eigenen Zauber den schüchterne Mädchen auf ihn ausübten. Und Nadja war die Schüchternheit in Perfektion. "Ja. Sehr. Beides.", formulierte Nadja und wollte sich selbst ohrfeigen, dass sie die Zähne nicht auseinander bekam. Im Puff hatte sie Männer umgarnt und sich den Mund fusselig geredet um dem hässlichsten Kerl noch zu erzählen was für eine tolle Frisur er hätte. Und nun saß da ein Mann, der scheinbar wirklich nett war und sie konnte es ihm nicht sagen.

Tief holte sie Luft: "Ich wollte Danke sagen.", presste sie heraus. Er sah sie sanftmütig mit seinen grünen Augen an. "Danke wofür?" Er drehte sich ein wenig auf die Seite und schaute zu ihr herüber. "Danke dafür, dass sie mich freigekauft haben. Und danke für die Fahrt zu meinen Eltern. Und danke, dass ich hier leben darf.", sprudelte sie jetzt um nach den hastigen Worten sofort wieder die Lippen zu verschließen und aufeinander zu pressen.

"Dann sage ich: Danke, dass du auf meiner Insel wohnst und zu meiner Party kommst.", erwiderte er freundlich. "Und du kannst mich duzen. Ich bin Thorsten." Nadja war überwältigt und nickte. "Ok.", hauchte sie leise. "Wollen wir ein Stück spazieren gehen? Ich würd mich gern mit dir unterhalten.", fragte er dann freundlich.

Sofort entstand wieder das ungeliebte Bild in Nadjas Kopf, wie er sie wohl irgendwo im Wald vernaschen würde. Und an der Röte, die kurz in ihr Gesicht stieg konnte man das auch ablesen. Aber dann verdrängte sie es krampfhaft. Dieser Mann hatte Stil und er war höflich. Und es waren so viele Mädchen hier mit denen er schon getanzt und geflirtet hatte. Er müsste sie gar nicht vernaschen, wenn sie das nicht wollte. Es gäbe genügend andere. Aber wenn er es doch wollte? Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Thorsten legte wohl Wert auf ihre Gesellschaft. Und dem würde sie sich nicht verschließen. Egal was er wollte. Schließlich stand sie auf. "Gern.", nickte sie ihm zu und wartete, bis er sich das noch feuchte Hemd wieder übergestreift hatte.

Sanft ergriff er ihre Hand und führte sie aus dem Hof hinaus zum Waldweg.

2 Kommentare:

  1. Erstauntlich, dass ein Mann wie Thorsten, der bei all seinen Geschäften wirklich viel im Kopf haben muss, die Namen aller "Sammlungsstücke" kennt. Das zeigt ja schon, wie viel Interesse er hat.
    Was Thorsten da besitzt ist sicher der Traum aller Männer *grins*

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  2. Schüchterne Frauen *tztztz* :D ;) C.H.

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