Donnerstag, 29. April 2010

Schüchtern

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja


Joe war anders, stellte Nadja fest. Gestern auf der Party hatte sie ja das übliche Balzverhalten der Gäste beobachten können. Zwar verhielt sich niemand vulgär oder abstoßend, aber doch recht zielgerichtet. Nicht, dass es ihr unangenehm gewesen wäre. Sie selbst hatte man ja in Ruhe gelassen. Aber nun stellte sie fest, dass Joe anders war. Er war schüchtern und unsicher und schien in keinster Weise darauf aus zu sein sie ins Bett zu bekommen.

Immer noch hielt er ihre Hand. Sie hatte die Augen kurz geschlossen und öffnete sie nun wieder. Sie sah seinen schüchternen Blick und schenkte ihm ein Lächeln. "Du bist ..", sie suchte nach dem Wort. Joe zuckte kurz zusammen. "nett.", vervollständigte sie dann den Satz als ihr endlich das englische Wort eingefallen war. Joes Miene entspannte sich und er errötete sichtlich. "Du aber auch.", gab er zurück.

Thorsten kam auf den Strand und wurde mit winken und rufen begrüßt. Dann kam er zu den Liegestühlen wo Nadja und Joe nebeneinander lagen und grinste breit. Erst begrüßte er Joe, dann wand er sich Nadja zu: "Schön dich wieder zu sehen. Nadja.", sagte er freundlich und gab Nadja einen flüchtigen Kuss auf die Wange. "Amüsierst du dich?", wollte er noch wissen.

Nadja lief die Gänsehaut den Rücken hinauf und hinunter. Vor Stunden noch hatte sie diesem Mann ihre Lust entgegen geschrieen. Sie hatte ihm alles offenbart, was sie zu geben hatte. Und nun tat er als wäre nichts. Wieder spürte sie den kleinen Stich. "Ja. Mir geht's gut.", antwortete sie schließlich.

Thorsten richtete sich wieder auf. "Dann auch weiter noch viel Spaß." Damit verschwand er und widmete sich anderen Leuten auf dem Strand. Nadja war die Situation peinlich. Krampfhaft schaute sie aufs Meer hinaus um nicht zu Thorsten sehen zu müssen. Während der Begrüßung hatte Joe ihre Hand losgelassen und nun fehlte ihr diese Berührung.

Schließlich fasste sie einen Entschluss. "Können wir woanders hingehen?", bat sie Joe. Sie wollte den netten Kerl nicht sitzen lassen. Im Gegenteil, sie wollte weiter mit ihm reden aber nicht hier. Nicht vor Thorsten. Joe nickte heftig und richtete sich auf. "Nichts lieber als das!", lächelte er. Sie standen beide auf und diesmal war sie es, die seine Hand nahm und er war es, der zart zurückdrückte.

"Lass uns am Strand entlanggehen.", schlug er vor und sie nickte. "Langsam und mit der Hand schlenkernd gingen sie über den festen Sand, den die Brandung verdichtet hatte. Gelegentlich umspielte eine etwas größere Welle ihre Füße. Schließlich waren sie außer Sichtweite der anderen.

Nadja fühlte sich nun merklich wohler. Sie war zwar nicht böse auf Thorsten. Aber es war ihr doch zu unangenehm da zu liegen, mit einem anderen zu reden während ihr die Gedanken an die Liebesnacht noch durch den Kopf spukten. Auch jetzt versuchte sie, sie zu verdrängen. Sie dachte an Joe und daran ob er ebenso mit ihr umgehen würde.

Joe hielt dankbar Nadjas Hand. Und wieder fühlte er sich wie in der High School. Sollte sie doch die Führung übernehmen. Eigentlich war sie ihm ja viel zu jung. Aber das war ihm für den Augenblick egal. Er wollte nur weitergehen mit ihr. Sie brauchten nicht mal zu reden.

2 Kommentare:

  1. Die Zwei sind schon goldig. Während es Joe völlig schnuppe ist, mit wem sie welche Nacht verbracht hat, denkt Nadja ständig darüber nach. Und während Nadja ihn nett findet und Händchenhalten ihr gut tut, ist sie für Joe eigentlich viel zu jung und trotzdem will er ihr die Führung überlassen.

    Mir sagte mal jemand, dass kein Mann für eine Frau "nett" sein will ;-) Aber Joe scheint da anders zu sein.

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  2. Are you kidding me?

    Hallo? Wie is zuende? Da liest man den halben Tag und dann hört das mitten so auf...rofl?

    Ich will doch aber weiter lesen *auf den Boden stampft*

    Greetz Julie

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