Montag, 5. April 2010

Große Ereignisse

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja genoss das Leben auf der Insel in vollen Zügen. Die Gewissheit ihre Familie, wenn ihr danach war, wieder besuchen zu können hatte sie geheilt. Sie verbrachte die Zeit viel mit Lesen oder ging gern ins Fitnessstudio. Wenn ihr danach war half sie auch im Kinderdorf beim Betreuen aus.

Alle paar Tage schrieb sie ihrer Mama einen Brief. Sie benutzte weiterhin die Deckadresse in Deutschland. Allerdings nicht mehr 'Katholisches Schwesternheim' sondern die tatsächliche Bezeichnung der Firma die dort saß: 'Starcke Schwerindustrie - Betriebsbüro'. Sie hatte Felix zwar nach der Adresse der Insel gefragt aber die Insel selbst ist an das Postnetz nicht angeschlossen. Alle Post wird geholt. Und über Deutschland ginge es auch viel schneller, als wenn ihre Mutter die Post von der Ukraine erst nach Mexiko schicken würde. Also war es dabei geblieben.



Mutter schrieb auch fleißig zurück. Papa sei unendlich wütend auf Nadja hatte sie im ersten Brief geschrieben. Erst hatte sie das etwas geknickt gelesen. Dann jedoch war ihr klar geworden, dass ihr das beliebig egal sein könnte. Und das Thema 'Papa' verschwand aus den Briefen. Ihren Geschwistern ging es gut und Mama ebenfalls. Von dem Geld, dass sie von Nadja bekommen hatte kaufte Mama kleine Extras für Maria und Lukas. Nadja freute sich darüber wie eine Schneekönigin. Noch lieber wäre ihr zwar, Mama würde auch etwas für sich selbst kaufen. Aber damit war auch nicht zu rechnen gewesen.

So gingen gut zwei Wochen ins Land und Nadja fühlte sich besser denn je. Seit sie Tom kennengelernt und von ihm freigekauft worden war, waren erst sechs Wochen vergangen. Aber dennoch war diese Zeit für Nadja weit weg. Die Träume davon hatten aufgehört und sie dachte auch Tagsüber nicht mehr an diese Zeit.

Langsam begann sie sich jedoch zu fragen, wann Thorsten Stahl wohl eigentlich mal auftauchen würde. Seit sie nun auf der Insel war hatte sie mit Ausnahme des schwulen Personals keinen einzigen Mann gesehen. Das war ihr zwar recht, aber dennoch hätte sie es gern gewusst.

Dann stand sie eines Tages mit Ga'ilana im Büro von Felix. Ga'ilana wollte eine Reise zu ihrer Familie abklären. Als sie schon fast fertig waren grinste Felix verschwörerisch: "Ich würd übriges noch zum Frisör gehen heute." Sein Gesicht hatte ein verschmitztes Grinsen aufgelegt. Ga'ilana kicherte ihn an: "Verbreitest du wieder Gerüchte?" "Die kleine Weiße ist voll.", alberte Felix weiter.

Nadja lauschte dem Gespräch sie schienen beide zu wissen wovon sie sprachen und sie stand dumm daneben: "Worum geht’s?", fragte sie dann in betont hochnäsigem Tonfall. Sie hoffte, dass sie nicht mit 'die kleine Weiße' gemeint war. Jetzt mussten die beiden nur noch mehr kichern. "Erklär es ihr.", bat Felix dann und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Ga'ilana verabschiedete sich und zog Nadja mit. "Wir gehen zum Frisör!", bestätigte sie nochmal. "Und warum muss man da so kichern? Ich find deinen Schnitt übrigens noch prima.", sagte Nadja inzwischen etwas patzig, weil sie immer noch nicht eingeweiht war.

"Weil Besuch kommt.", verriet Ga'ilana flüsternd. "Fast 20 Leute wahrscheinlich."

1 Kommentar:

  1. haha, etwas ungeduldig und neugierig die Kleine ;) Aber sie blüht auf. Schön! LG C.H.

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