Frühstücksgespräche

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nachdem Thorsten sich von Nadja verabschiedet hatte, setzte er sich im Speisesaal hin. Es war noch kaum jemand wach. Nur Grant saß herum und nuckelte an seinem Kaffee. "Guten Morgen.", begrüßten sie sich. Thorsten nahm sich nur einen Kaffee und setzte sich. "Bist du der einzige der Wach ist?", wollte er dann von Grant wissen. Der grinste: "Nein. Dein kleiner Joe ist auch wach. Er war sogar noch vor mir hier. Er ist gestern kurz nach dir von der Party verschwunden. Allerdings um allein ins Bett zu gehen. Sei mir nicht böse, aber das ist schon ein ziemlicher Nerd."

Thorsten schlürfte einen Zug von dem heißen Getränk und nickte. "Da hast du recht. Aber dass er es auf Arramoa auch schafft den Frauen aus dem Weg zu gehen hätte ich nicht gedacht." Grant lehnte sich bequem zurück und setzte ein süffisantes Lächeln auf: "Schafft er nicht." Jetzt war Thorstens Neugier geweckt. "Erzähl.", forderte er zwischen zwei Bissen. "Naja. Er wollte von mir wissen ob es Internet gibt. Er müsse dringend seine Börsenkurse checken." "Sitzt er jetzt nebenan in der Lounge?", hakte Thorsten nach.

Grant streckte sich: "Nein. Ich hab ihm gesagt Internet gäbe es nur bei den Häusern der Mädchen. Und hab ihm die Richtung verraten. Da ist er abgedampft." Gemeinsam lachten sie herzhaft auf. "Du bist schon ziemlich gemein." "Wieso? Hätte ich ihm lieber eine Frau auf den Bauch binden sollen?" "Ich ruf gleich mal Felix an und frag mal was da gelaufen ist. Er selbst wird mir die Story wohl kaum freiwillig erzählen. Und hattest du eigentlich eine schöne Nacht." "Oh ja. Janine ist ein Luder.", bestätigte Grant. "Und gestern war sie mein Luder. Und selbst? War das eine Neue mit der du verschwunden bist?" Thorsten nickte. "Korrekt. Eine Neue. Und sie ist kein Luder. Aber gerade das hat es so schön gemacht."

Derweil kam Nadja am Wohnhaus an und wurde sofort von Ga'ilana begrüßt. "Na du Süße. Wie war deine Nacht.", wollte sie sofort wissen. "Die Nacht war super.", sagte sie wenig enthusiastisch. Ga'ilana bemerkte sofort, dass sie etwas auf dem Herzen hatte. "Lass uns an den Strand gehen und du kannst mir ja davon erzählen."

Dankbar nickte Nadja und folgte ihrer Freundin an den Strand. Im Schatten unter einem Baum setzten beide sich auf eine Decke und starrten erst mal minutenlang aufs Meer. Ga'ilana wollte, dass Nadja das Gespräch begann. Und schließlich kam es auch so: "Bist du eifersüchtig?", fragte sie rundheraus.

"Wie meinst du das?" "Naja. Wenn du hier mit jemand geschlafen hast, den du richtig gern hast. Stört es dich dann nicht, wenn der auch mit einer anderen schläft?" Ga'ilana wusste sofort woher der Wind wehte. Sie selbst hatte nach ihrer ersten Nacht auf der Insel mit einem fantastischen Liebhaber ähnliche Gedanken gehabt. "Nein, Süße. Das stört mich nicht.", sagte sie dann. Aber nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: "Nicht mehr."

Nadja sah sie hoffnungsvoll an: "Weißt du ich hab es mit Thorsten getan. Ich hatte so große Angst, es könnte wieder schlimm werden. Aber er war total zärtlich. Er hat mich mit der Zunge...", sie brach ab und errötete. "Naja du weißt schon. Ich hab auch gar kein Gleitgel gebraucht. Ich war ganz nass. Und ich bin dabei sogar gekommen. Also so richtig.", erzählte sie. Ga'ilana hörte leicht amüsiert zu. Die Fähigkeiten von Thorstens Zunge waren ihr nicht unbekannt und unter den Mädchen auch gelegentlich thematisiert.

"Und nun bist du eifersüchtig, weil er heute Nacht mit einer anderen schlafen wird.", stellte Ga'ilana dann rundheraus fest. Nadja fühlte einen kleinen Stich und nickte leicht. Sie hatte exakt getroffen. Sie wollte es sich einfach nicht vorstellen. Aber Ga'ilana nahm sie in den Arm und strich ihr über das Haar. "Thorsten ist ein netter Kerl. Und er hat dich bestimmt gern. Aber du kannst von ihm nicht mehr haben als eine gelegentliche Nacht." "Das ist schwer.", erwiderte Nadja mit traurigem Gesicht. Jetzt nickte Ga'ilana. Sie verstand den Kummer gut. Auch für sie war es schwer gewesen.