Sonntag, 7. März 2010

Was tun?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Eine ganze Weile starrte Nadja fasziniert hinaus in diese gigantische Stadt und beobachtete aus dem dritten Stock das Treiben unten auf der Straße. Dann endlich konnte sie sich davon lösen und inspizierte noch einmal auf eigene Faust ihre beiden Räume. Alles war großzügig ausgestattet und wirkte sehr edel. Grinsend ließ sie sich dann auf das gigantische Bett fallen und hopste sogar darauf herum. Schließlich kam sie wieder zur Ruhe und überlegte was nun zu tun sei.

Zwei Tage in New York warteten auf sie. Es musste hier doch was zu tun geben. Aber was? Sie sah auf die Uhr. 3 p.m. zeigte das Display auf der Digitaluhr neben dem Bett an. Dann kramte sie nach ihrem Handy und wählte Felix Nummer. Der meldete sich auch prompt: "Hallo Nadja. Gut angekommen in New York? Ich hab bereits ne Email, dass du im Waldorf eingecheckt hast. Gefällt dir dein Zimmer?" Er klang fröhlich und Nadja antwortete ihm ebenso: "Das Zimmer ist wunderbar. Der Flug war super. Und New York ist so riesig. Ich weiß gar nicht was ich jetzt machen soll?"



"Geh doch in die Stadt. Lass dich von deinem Fahrer herumfahren. Genieß das Leben. Kauf dir schöne Sachen oder Mitbringsel für deine Familie? Tu wonach dir ist." Sie quatschten noch ein bisschen weiter. Aber als Nadja aufgelegt hatte, war sie so schlau wie zuvor. Mitbringsel für die Familie? Sie würde höllisch aufpassen müssen, dass davon nichts so aussah als käme es aus Amerika. Schließlich glaubten zu Hause alle, sie käme aus Kassel in Deutschland angereist. Aber ansonsten war dies die beste der Ideen gewesen.

Während sie überlegte tippte sie mit den Fingern auf ihrem Handy herum. Dann wählte sie Mikjas Nummer. Nach kurzem Klingeln ging er ran. "Hello?", fragte er ins Telefon. "Hier ist Nadja. Ich würde jetzt gerne ein bisschen herumfahren. Ist das möglich?", fragte sie schüchtern an. "Aber natürlich. Ich stehe in 10 Minuten vor dem Eingang und erwarte dich." "Super. Dann bis gleich!"

Nadja kramte all die Sachen, die sie in ihren Rucksack gestopft hatte heraus und füllte ihn schließlich nur mit dem Handy und ihrer Geldbörse. Und Felix hatte gesagt sie müsse ihr Visum unbedingt mit sich tragen. Also tat sie auch den Pass noch hinein. Sie verschloss das Zimmer und hüpfte fröhlich über den Flur. Ein älterer Herr kam ihr entgegen und murmelte etwas Unverständliches und sah sie vorwurfsvoll an. Aber das konnte Nadja nicht die Laune verderben. Sie war in New York und würde gleich in ihre chauffeurgesteuerte Limousine steigen und sich alles ansehen, was es in New York zu sehen gab.

Tatsächlich stand ihr Wagen unten vor dem Eingang und Mikja stand daneben. Er hielt ihr die Beifahrertüre auf und sie schlüpfte hinein. Auch wenn dies von der gesamten Garde des livrierten Personals vor der Türe etwas irritiert bemerkt wurde, so fühlte sich Nadja doch auf dem Vordersitzt wesentlich wohler. Mikja stieg ein und fuhr los. "Ich hab gedacht wir können besser quasseln, wenn du vorne sitzt. Da siehst du ja auch mehr."

Nadja war dies gar nicht unrecht. "Gefällt mir viel besser.", bestätigte sie und lehnte sich nach vorne um besser durch die Frontscheibe hinaussehen zu können. "Wo solls denn eigentlich hingehen? Willst du dir was ansehen?" Nadja nickte: "Alles will ich mir ansehen. Können wir eine Rundfahrt machen?" Mikja lachte auf und grinste. "Klar. Aber dann wird’s ein langer Tag. Aber ich hab früher schon Stadtrundfahrten gemacht. Ich zeig dir mal ein paar Sehenswürdigkeiten."

Immer noch aufgeregt und voller Adrenalin bereitete sich Nadja innerlich auf ihre Tour vor. Mikja sah sie kaum an. Das was draußen passierte, war einfach zu spannend. Daher bemerkte sie auch diesmal weder den Wagen, der ihnen folgte, noch das Mikja immer sehr früh blinkte oder sogar mit Handzeichen dem hinteren Fahrzeug Signale gab.

Gelangweilt saßen die beiden Männer in ihrem unauffälligen Wagen. Der Fahrer achtete sehr genau auf alles, was die Limousine, die sie verfolgten machte. Aber der Fahrer dort drinnen spielte mit und das machte die Sache sehr entspannt. "Wieso eigentlich darf das keiner mitkriegen?" "Oh man. Hast du den Boss nicht gehört. Ist halt ein leiser Job. Soll kein Aufsehen erregen. Du kannst nicht jedes Mal mit deiner Rambo-Mentalität an die Sache rangehen. Manchmal ist Fingerspitzengefühl gefragt." "Also mir kommt das spanisch vor. Wir sind doch viel zu weit weg von der Zielperson." "Es ist ein leiser Job und gut. Sowas gibt’s eben auch. Es wird nicht immer nur mit der Kanone rumgeballert. Sei lieber froh, dass mit Mikja jemand im Wagen sitzt, der bei uns mitspielt. Und jetzt halt die Klappe ich muss mich konzentrieren sonst verlier ich ihn auf dem Highway."

1 Kommentar:

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