Donnerstag, 25. März 2010

Schlimme Gedanken

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Der Bodyguard trug geduldig die Taschen mit den Schwimmsachen. Mama, Maria und Lukas folgten ihm die Treppe herunter. Sie hatten alle noch schnell die Sonntagsklamotten wieder ausgezogen und sich etwas normales übergestreift. Lukas fand den Bodyguard toll. Maria machte er immer noch etwas Angst. Aber sie begann zu begreifen, dass er ihnen nichts tun würde.

Als Nadja ihre Familie aus dem Haus kommen sah stieg sie aus und lief ihnen entgegen. "Da seid ihr ja!", sagte sie fröhlich und drückte jeden der drei an sich. "Du machst es aber auch spannend.", sagte Mutter vorwurfsvoll. Der Bodyguard verlud die Schwimmsachen in den Kofferraum des Wagens. "So. Einsteigen! Es geht los.", bestimmte Nadja und alle kletterten in den kleinen Bus und schnallten sich an. "Praktisch so ein großer Wagen.", meinte Mama ausweichend. Ihr brannten ganz andere Fragen unter den Nägeln aber die wollte sie stellen wenn sie mit Nadja allein war.



"Wohin fahren wir denn? Ins Stadtbad?", wollte Maria dann wissen. Nadja grinste. "Nein. Wir fahren in das neue große Schwimmbad wo es die riesigen Rutschen gibt. Das hat erst vor kurzem aufgemacht." Marias Augen weiteten sich. "Juchhu!", schrie sie. Lukas nickte anerkennend. Mama zählte in Gedanken das Geld, dass sie bei sich hatte. Die Eintrittsgelder dort waren happig und würden ein dickes Loch in die Haushaltskasse reißen. Aber sie wollte jetzt auch niemandem den Spaß verderben.

Maria wurde immer aufgeregter. Und als sie vom Parkplatz aus schon die riesigen Röhrenrutschen sehen konnte war kein Halten mehr. Sie rannte in die Eingangshalle und tippelte dort von einem Bein aufs andere und wartete auf die übrigen. Die Bodyguards verschwanden erst mal im Shop um sich Badehosen zu kaufen. Nadja stellte sich wie selbstverständlich an die Kasse und schob ihre Mutter sacht zur Seite. "Ich mache das!", erklärte sie streng und drückte das Portmonee ihrer Mutter nach unten. Mama schluckte und sah auf ihre Tochter, die in diesem Augenblick so erwachsen wie nie wirkte. Nun, wer vier Leibwächter mit sich herumschleppt, der kann auch einen Schwimmbadbesuch bezahlen überlegte sie dann und steckte mit einer gespielt widerwilligen Geste das Geld wieder ein.

Kurz rechnete Nadja im Kopf die Personen durch. Für die Leibwächter würde sie auch bezahlen, entschied sie sich: "Sieben Erwachsene und ein Kind. Tageskarten bitte.", verlangte sie freundlich. Die Kassierein gab es ein und Mama war umso erleichterter, dass Nadja bezahlen würde. Die Summe entsprach fast ihrem gesamten Monatsbudget für Lebensmittel. "Kann ich mit Kreditkarten bezahlen?", wollte Nadja dann wissen.

Augenblicke später war die Rechnung beglichen und Nadja bekam ein Bündel Armbändchen ausgehändigt, welches sie fröhlich an alle verteilte. "Dann auf ins Vergnügen!", kommandierte sie die Truppe.

Mama schlich nachdenklich hinterher. Sie hatte an Nadjas Finger keinen Ring gesehen. Also hatte sie auch nicht in Deutschland geheiratet. Aber das hätte sie sicherlich auch triumphal erzählt, als Ivan aufgetaucht war. Woher hatte Nadja diesen Reichtum. Ein schlimmer Gedanke kam auf. Sie wollte ihn beiseite schieben. Aber es ging nicht.

1 Kommentar:

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