Mittwoch, 31. März 2010

Geldgeschäfte

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mit etwas mulmigem Gefühl ging Nadja zu Felix hinauf. Schüchtern klopfte sie an die Türe und trat dann ein. "Hallo Felix.", sagte sie vorsichtig. "Hallo Nadja. Da bist du ja wieder. Ich hoffe du hattest ne gute Reise?"

Sie nickte und legte dann den Rucksack auf die Theke. Jetzt wollte sie es auch schnell loswerden. "Felix ich muss dir was gestehen!" Er stand auf und kam zu ihr. Er schaute freundlich. "Ui. Was denn?" Er klang neugierig und schaute ihr in die Augen. "Ich wollt dir die Sachen zurückgeben. Das Handy und die Karten und so weiter. Aber das Bargeld hab ich nicht mehr. Ich hab’s meiner Mutter gegeben." Sie machte eine kurze Pause und schlug den Blick etwas nieder. "Alles. Die Euros, die Dollar und auch das Ukrainische Geld."



Ein leises Kichern drang an ihre Ohren. "Und das ist es, was du mir gestehen musst?", fragte er und langsam kam ein richtiges Lachen dabei heraus. Sie war vollkommen verunsichert. "Bist du nicht böse?", schluckte sie. Felix schüttelte den Kopf: "Nein wieso denn? Ich hab dir das Geld doch gegeben, damit du es ausgibst."

Sie war völlig verdattert. "Wenn du es für irgendwelche Sachen ausgegeben hättest wäre es doch auch weg. Du warst insgesamt sogar ziemlich sparsam. Andere geben viel mehr Geld aus. Es ist ok, dass du deiner Mama das Geld gegeben hast. Mach dir keine Sorgen. Niemand ist dir dafür böse!", beruhigte er weiter.

Dankbar aber noch mit etwas scheuem Blick sah sie ihn an. "Danke.", hauchte sie dann. "Meine Mama kann es gut brauchen." Er nickte nur weiter. "Es ist in Ordnung.", bestätigte er noch mal. Er nahm das Handy, die Kreditkarten und auch den Pass wieder an sich und verstaute sie sauber in seinem Aktenschrank. "Wenn du das nächste mal verreist brauch ich dir keine neuen machen lassen. Dann hab ich alles vorrätig.", erklärte er noch. "Wo steht der Koffer im Moment?"

Nadja beruhigte sich langsam. Sie hatte mit einem riesigen Donnerwetter gerechnet und, dass es ausblieb überraschte sie immer noch. "Der Koffer steht unten bei meinem Schrank. Aber da sind noch ein paar Sachen drin." "Dann räum die Sachen einfach wieder in deinen Schrank und stell ihn dann bitte an die Kellertreppe. Da wird er dann nachher weggeräumt." Sie nickte und verabschiedete sich.

Sie packte die Pflegeprodukte wieder zurück in den Schrank. Dann stellte sie den Koffer vor die Kellertreppe und suchte sich in einem der Schlafräume einen ruhigen Platz und rollte sich unter der Decke zusammen und wartete, bis die Müdigkeit der Reise sie umfing. Im Moment fühlte sie sich einfach nicht wohl.

1 Kommentar:

  1. Ist ja auch verständlich, dass sie sich nicht wohl fühlt. Jetzt ist sie angekommen, wo sie nicht hin wollte, wurde von Freunden begrüßt und nicht von ihrer Mutter und alles, was sie zurück haben wollte ist tausende von Kilometern weit weg. Da fühlt man sich leer. Vielleicht hilft es, wenn sie sich richtig ausweint.

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