Sonntag, 21. März 2010

10 Sekunden

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Zwei Zimmer weiter saßen die Bodyguards vor dem Fernseher. Gelangweilt starrten sie auf das Programm. Eigentlich würden sie gern schon Frühstücken gehen. Aber das könnten sie höchstens einzeln machen. Also wollten sie warten bis ihr Schützling ebenfalls frühstücken ging, dann könnten sie auch alle gemeinsam gehen.

Dann piepste es auf den kleinen Knöpfen in ihren Ohren kurz und eine Übertragung des Handys setzte ein. Diese begann immer fünf Sekunden vor dem Ereignis, dass sie ausgelöst hatte: "Darf ich mal?", hört man jemanden sagen. "Nur zu. Sie ist bald ohnehin deine Frau." Der letzte Satz war der von Nadjas Vater. Diese Stimme erkannten die Bodyguards zuverlässig. Dann waren zwei knallende Geräusche zu hören.



Irritiert sahen die vier sich an. "Ist da wer bei ihr drin?", fragte einer und der Anführer erhob sich schon. "Scheiße ja und jetzt los!" Nach dem knallen war unverkennbar ein weinendes Aufjauchzen einer Frauenstimme zu hören. Dann endete die Übertragung auch schon wieder. Zehn Sekunden sind verdammt knapp bemessen, dachte der Anführer noch.

Sie schossen über den Flur und stürmten zur Tür der Suite. Mit der Karte, die er von der Rezeption bekommen hatte öffnete der Anführer die Türe und sie stürmten hinein. Durch das Wohnzimmer hinüber ins Schlafzimmer und fanden dort die Szene. Das fette Mondgesicht von gestern stand bedrohlich neben Nadja, die nur ein Nachthemd anhatte. In ihren Fingern hatte sie einen Slip. Sie hockte auf dem Boden und versuchte vergeblich ihn sich anzuziehen. Außer dem Mondgesicht standen dort noch zwei weitere Männer und beobachteten die Szene.

Als die Bodyguards die Türe öffneten und hereinkamen drehten sich alle nach ihnen um. Ivan und Nadjas Vater hatten sofort Panik im Gesicht. Woher wussten die schon wieder, wann sie reinkommen sollten? Nadja hatte doch keine Chance gehabt sie zu informieren.

Die Kerle fackelten nicht lange. Alle drei Eindringlinge bekamen die Arme auf den Rücken gedreht und wurden Kurzerhand aus dem Schlafzimmer geführt. Völlig überrumpelt hatten sie den gekonnten Griffen der Personenschützer erst recht wenig entgegenzusetzen.

Als alle hinaus waren schloss der Anführer respektvoll die Türe um Nadja wenigstens die weitere Demütigung zu ersparen. Papa, Ivan und sein Vater wurden im Wohnzimmer unsanft auf den Bauch gelegt und mit starken Knien auf den Boden gedrückt. Ivans Vater begann lautstark zu protestieren.

Der Anführer hockte sich vor ihn und der Kerl, der ihn fixierte packte seine Haare im Nacken und zog den Kopf hoch, so dass er ihn ansehen musste: "Hausfriedensbruch, sexuelle Nötigung, Einleitung einer Zwangsheirat, Körperverletzung. Soll ich noch weitermachen?" Ivans Vater verstummte und sah nur bissig nach oben. "Fixieren. Und dann durch den Personalausgang raus und der Polizei übergeben!", erklärte der Anführer seinen Leuten.

Nur Augenblicke später klickten die Handschellen und mehr oder weniger widerstandslos ließen sich die drei hinausführen. Noch im Hotelflur rief der Anführer mit dem Handy einen Streifenwagen herbei. Das sie der Polizei übergeben werden sollten passte ihnen allerdings gar nicht. Aber Papa erklärte noch unterwegs, er werde seine Kontakte spielen lassen und sie würden sicher nicht lange einsitzen. Da war es ihm auch egal, als der Hotelmanager am Personaleingang, wo sie auf die Streife warteten noch ein formelles Hausverbot aussprach.

Der Anführer verlies sich voll auf seine Leute und wartete nicht mit auf die Polizei. Er fuhr wieder hinauf zu Nadjas Zimmer und respektvoll klopfte er an. Das konnte so nicht weitergehen. Er hatte das für einen leichten Job gehalten. Aber dieses Mädchen brauchte ja mehr Schutz als ein Rockstar.

3 Kommentare:

  1. Ich finde ja, Ivan und der Vater gehörten verprügelt *groll*

    AntwortenLöschen
  2. Die Drei sollten eingesperrt werden und der schlüssel sollte ausversehen in den Gulli fallen. Sowas schäbiges.

    AntwortenLöschen
  3. Nadja IST ein Rockstar!!!

    AntwortenLöschen

Bitte beim Kommentieren höflich bleiben. Es gibt hier die Möglichkeit Anonym zu kommentieren, aber denke bitte kurz nach ob du das wirklich möchtest. Unterzeichne deinen Kommentar doch mit einem Pseudonym oder deinen Initialen, dass man weiß, welche Kommentare alle von dir sind. Oder noch besser, du nutzt nicht die Auswahl "Anonym" sondern "Name/URL" und lässt das Feld für die URL einfach frei. Dann wird dein Kommentar mit deinem selbst gewählten Namen angezeigt.

Vielen Dank.