Freitag, 5. Februar 2010

Zum Doc

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja


Das Frühstück verschlang Nadja mit Wonne. Aber diesmal schaffte sie es nicht im Ansatz das Tablett leer zu essen. Viel zu viel hatte Steffen ihr aufgetürmt. Als sie fertig gegessen hatte legte sie ihre Hände um die Kakaotasse, lehnte sich zurück und dachte nach während sie in kleinen Schlucken immer wieder von dem köstlichen Gebräu trank.

Erstmals seit Wochen fühlte sie sich wieder in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Sie dachte an die Tabletten, den Schnaps, die Zigaretten und überlegte sich warum sie ihr gestern so wichtig gewesen waren. Sie dachte darüber nach, wo sie nun war und was nun werden würde. Immer noch war sie unsicher über das, was Tom ihr im Flugzeug versprochen hatte. Dann sah sie sich nochmal in ihrer kleinen Box um und stellte zufrieden fest, dass sie zumindest, was die Unterbringung anging eine Verbesserung erfahren hatte.

Dann kamen Gedanken an ihre Familie auf. An ihre Mama und ihre kleine Schwester. und leise rollte eine Träne über ihre Wange. Niemand wusste wo sie war. Sie hatte gesagt sie würde nach Deutschland gehen. Und war es schon im Puff beliebig unwahrscheinlich, dass sie gefunden würde, so war es hier vollkommen ausgeschlossen. Wenn man sie nicht gehen ließ würde sie ihre Familie nie wiedersehen.

Der Kakao war ausgetrunken und ihr fielen die Bilderrahmen von gestern ein die immer noch zusammen mit den Fotos im Bücherregal lagen. Sie schob das Tablett weg und kramte sie heraus. Sorgfältig machte sie sich daran die losen Fotos in die Rahmen einzulegen. Damit konnte sie sich ein wenig beschäftigen. Dann war sie fertig und betrachtete stolz ihr Werk. Am liebsten hatte sie das Foto, das ihr Papa geschossen hatte. Wo sie mit ihrer Mama und ihrer Schwester und dem Großen Bruder auf einem Schlitten den Abhang runterrutschte. Alle strahlten sie fröhlich und lachten in die Kamera. Ein Bild aus besseren Zeiten.

Sorgsam drapierte sie die Bilder auf dem Nachttisch und flüsterte dann: "Ich komm zurück zu euch. Egal was es mich kostet!" Dieses Versprechen gab sie sich selbst. Ohne eine Ahnung zu haben, wie sie das anstellen sollte.

Etwas später füllte sie noch den Becher für Steffen mit der erbetenen Urinprobe. Steffen kam ihn abholen und nahm auch das Tablett gleich wieder mit. Etwas kritisch schaute er auf die Kannen mit der Fruchtschorle: "Schmeckt dir das Zeug?", fragte er lächelnd. Nadja nickte: "Schmeckt toll!" Er lachte ein bisschen auf: "Prima - Trink mehr! Viel mehr!" Nadja sah ihn verlegen an. "Ich hab aber gar nicht so viel Durst." Er nickte: "Glaub ich dir. Aber du musst dich zwingen. Mindestens zwei ganze Kannen pro Tag!" Nadja starrte die Dinger an. Riesig warn sie und sie war Sicher, dass sie das nie schaffen würde. Aber sie nickte brav.

"Am besten cremst du dir übrigens jetzt schon den ganzen Körper ein. Mit der Sonnencreme! Wenn du beim Rücken Hilfe brauchst mach ich dir das gleich bevor wir zum Doc gehen." Seine Lippen umspielte ein verschwörerischer Zug. "Wenn du das nicht machst, darfst du nicht in den Garten!"

Er kicherte und nahm das Tablett und die Sachen zusammen und ging wieder hinaus. "Bis gleich!", verabschiedete er sich.

Nadja stand bedröppelt in ihrer Box. Wie automatisch griff sie nach der gigantischen Flasche mit Sonnencreme. Lichtschutzfaktor 50 stand darauf sie zuckte die Schultern und schaute etwas sehnsüchtig durch das Gitter nach draußen. Die Sonne brannte wirklich heiß vom Himmel. Vermutlich war es wirklich besser sie zu verwenden.

Gewissenhaft begann sie sich einzucremen. Was hatte er gesagt? In den Garten? Sie zuckte die Schultern und beschloss abzuwarten. Aber 'Garten' war eine tolle Aussicht.

Um kurz vor sieben holte Steffen sie ab. Er cremte ihr noch schnell den Rücken ein. Seine Berührungen dabei waren behutsam und so gar nicht gierig. Sie konnte sich regelrecht entspannen dabei. Dann gingen sie aus der Box und dem Stall heraus und wieder auf den Waldweg. "Auf zum Doc.", lächelte Steffen und Nadja nickte und ging artig neben ihm her.

3 Kommentare:

  1. Ich will auch einen Steffen! Heiraten die beiden? ;-)

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  2. Ich wünsche es Nadja von Herzen, dass sie ihre Familie wiedersehen darf. Ich glaube, selbst das schönste Paradies ist ein Gefängnis, wenn man nicht zu seiner Familie Kontakt haben darf.

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  3. Ich will auch einen Steffen... :) Wenn da noch bissl mehr dazu käm :D C.H.

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