Mittwoch, 17. Februar 2010

Ganz woanders

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Jurina kniete auf dem kalten Betonboden. Sie war nackt. Boris hatte ihr die Klamotten vom Leib gerissen. Sie hatte die Augen geschlossen und zitterte. Das metallische Klicken, das beim Durchladen der Pistole entstand, kannte sie ja schon. Aber diesmal würde er nicht in letzter Sekunde auf ihre Schulter ausweichen. Die Narbe, die der Schuss damals hinterlassen hatte, fing sofort an zu ziehen. Sie spürte den kalten Stahl der Mündung auf ihrer Stirn. "Bring sie um!", hatte Dimitri befohlen. Und Jurina hatte es nahezu regungslos hingenommen.

Seit Nadja weg war hatte sie ihre Arbeit nicht mehr ordentlich gemacht und war auch durch die brutalsten Strafaktionen nicht mehr dazu zu bewegen. Zu schwer knabberte sie am Verlust ihrer einzigen Freundin. Nur die Freundschaft mit Nadja hatte sie aufrechterhalten. Jetzt versank sie in Lethargie. Also hatte Dimitri ihre Beseitigung befohlen.

Jurina kniete gleichgültig auf dem Boden und erwartete den Tod. Sie sah dem was kommen würde vollkommen gleichgültig entgegen. Sie fragte sich ob sie den Knall noch hören würde, wenn er ihr in den Kopf schoss. Dann wurde die Türe aufgestossen: "STOP!", brüllte einer der anderen Handlanger. Sie sank ohnmächtig auf dem Boden zusammen.

Tom atmete auf, als man ihm die Nachricht brachte, dass Jurina noch nicht ermordet worden war. Diesmal bekam er die persönlichen Gegenstände und den echten Pass sofort ausgehändigt. Man streifte Jurina ein paar ähnlich lumpige Klamotten über, wie Nadja vor ein paar Tagen. Dann trug Boris das immer noch bewustlose Mädchen auf den Hof und verfrachtete es in die Limousine.

Als der Wagen vom Hof war versuchte Tom Jurina zu wecken. "Ich will nicht sterben.", formten ihre Lippen. Sie sprach fast unhörbar leise. Tom schluckte. Mädchen in schlechtem Zustand war er ja von diesem Teil seiner Arbeit gewohnt. Aber diesmal begann er sich zu fragen ob es ein Fehler war, sie mitzunehmen. "Du wirst nicht sterben. Ich bringe dich zu Nadja!", sagte er bittend. "Nadja ist tot!", war die Antwort.

Tom lief es kalt den Rücken herunter. Aber er hielt an seinem Plan fest.

4 Kommentare:

  1. Jau!! Und schon kommt wieder neue Spannung rein. Klasse!

    AntwortenLöschen
  2. Hmmm, hätte sich zwar noch etwas dramatischer machen lassen, etwa mit einem entsprechenden Cliffhanger im vorhergehenden Kapitel aber ansonsten bin wieder gespannt wies weitergeht...

    AntwortenLöschen
  3. wuff, ich finds von mal zu mal spanender...

    AntwortenLöschen
  4. :-) ... Da ist Jurina ja wieder!

    AntwortenLöschen

Bitte beim Kommentieren höflich bleiben. Es gibt hier die Möglichkeit Anonym zu kommentieren, aber denke bitte kurz nach ob du das wirklich möchtest. Unterzeichne deinen Kommentar doch mit einem Pseudonym oder deinen Initialen, dass man weiß, welche Kommentare alle von dir sind. Oder noch besser, du nutzt nicht die Auswahl "Anonym" sondern "Name/URL" und lässt das Feld für die URL einfach frei. Dann wird dein Kommentar mit deinem selbst gewählten Namen angezeigt.

Vielen Dank.