Freitag, 19. Februar 2010

Die Nacht am Bett

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Auch Jurina schlang ihre Arme um Nadja und weinte mit ihrer Freundin. Dezent zogen sich die Männer zurück und ließen die Mädchen allein. Minutenlang war leises Schluchzen aus dem Raum zu hören. Es klang aber nicht nur traurig sondern auch erleichtert.

Als das Schluchzen ausklang kamen Steffen und der Doc wieder herein. Nadja streichelte sanft Jurinas Gesicht und sparte die geschwollenen Stellen dabei sorgsam aus. Nadja sah auf: "Kann ich heute nacht hier bei ihr bleiben? Ich möchte sie nicht allein lassen." Ihre Stimme klang noch brüchig. Steffen und der Doc sahen sich an und nickten sich zu: "Ja. Kannst du gerne tun.", bestätigte Steffen ihr dann. "Ich hole dir ein Bett." Damit ging er hinaus. Der Doc nahm sein Stethoskop und hörte Jurinas Brust und Rücken nocheinmal ab. Sie beachtete ihn allerdings kaum. Ihre schmal geöffneten Augen sahen nur Nadja an.

Dann packte er seine Sachen wieder zusammen und nickte: "Soweit alles in Ordnung, bis auf die Schwellungen natürlich. Aber ich habe ihr ein Schmerzmittel gegeben. Sie sollte sich nicht zu sehr quälen. Morgen früh sehen wir weiter." Er hatte leise zu Nadja gesprochen. Sie saß an der Bettkante und hielt immernoch Jurinas Hand. Steffen rollte ein zweites Krankenbett hinein. Es war noch mit Plastikfolie zum Schutz überzogen. Er stellte es neben Jurinas Bett und blockierte die Räder und zog den Plastikschutz ab.

"Also dann. Gute Nacht.", wünschten die beiden Männer. Nadja kletterte in das Krankenbett dass man für sie bereitgestellt hatte und streckte die Hand aus und streichelte weiter Jurina. Die beiden brauchten nicht zu reden. Ruhig atmete sie. Dann schaltete sie das Licht aus und es wurde dunkel. Nach einigen Augenblicken hatten sich ihre Augen an das Mondlicht gewöhnt, dass durchs Fenster strahlte.

Auf leisen Sohlen überkam sie wieder die Müdigkeit und beide Mädchen glitten in den Schlaf. Immer wieder in der Nacht strampelte Jurina und stieß gequälte Schreie aus. Immer wieder wachte Nadja ein wenig auf und nahm ihre Freundin in den Arm und flüsterte ihr beruhigende Worte zu.

Es war eine anstregende Nacht aber als die Sonne aufging und Nadja die Augen aufschlug und die schlafende Jurina im ersten Licht des Tages sah, war sie sehr glücklich. In der Nacht hatte sie zwischendurch das Gefühl beschlichen sie würde vielleicht all das nur träumen. Aber nun im Tageslicht war sie sicher, dass Jurina hier bei ihr war und ein glückliches Lächeln legte sich über ihre Lippen und sie wartete leise atmend darauf, dass Jurina aufwachen würde.

2 Kommentare:

  1. ich glaube, so sieht wahre Freundschaft aus! Find ich beeindruckend, wie rührend, herzlich, detailiert und spannend der Autor hier schreibt! Auch wenn meine Kommentare vielleicht nerven.

    GlG

    C.H.

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  2. Das ist ja schön und gut. Aber in welcher Beziehung steht Steffen zu den beiden Damen? Benenne ihn um in Igor, dann ist er eindeutig dem Doktor als Gehilfe zuzuordnen ;)

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