Donnerstag, 14. Januar 2010

Die Fahrt ins Ungewisse

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja erstarrte. Ihr Pass. Gerade erst hatte sie ihn wieder und jetzt das. Der Mann dem sie vertraut hatte zerriss ihn einfach in zwei Hälften. Ihr wurde fast schwarz vor Augen.

Tom ging unbeirrt auf den wartenden Boris zu und warf ihm die beiden Hälften vor die Füße. "Sag deinem Boss, wenn er versucht mich mit seinen Laserdruckerfälschungen zu verarschen lass ich seinen Laden hochgehen! Und jetzt hol mir den echten Pass! Und zwar schnell."

Nadja traute weder ihren Ohren noch ihren Augen recht. Mit zitternden Fingern zog Boris einen Pass aus der Gesäßtasche und übergab ihn an Tom. Der kontrollierte ihn wieder gewissenhaft und blätterte durch. Dann nickte er zufrieden: "Warum nicht gleich so? Und jetzt schleich dich du Schwachkopf!" Boris klappte den Mund wie ein Fisch auf und zu aber sagte nichts. Stattdessen ergriff er die Flucht und schlug die Türe heftig hinter sich zu.

Tom kam zurück zu Nadja und gab ihr beiläufig den Pass und mit einem Grinsen sagte er: "Wenn du schon deine Sachen zurückbekommst sollen es doch auch die Echten sein!" Dann klopfte er auf das Wagendach und ein Chauffeur mit Mütze und Uniform kam heraus und öffnete den Kofferraum. Wie selbstverständlich nahm er die Plastiktüten und verstaute sie behutsam im Wagen als seien es 1000 Euro Koffer. Nadja wollte noch etwas sagen aber alles ging so schnell. Der Fahrer hielt ihr die hintere Tür des Wagens auf und Tom deutete ins Innere.

"Steig bitte ein." lächelte er sie freundlich an. Nadja nickte und Tom nahm ihr den langen Mantel ab. Dann stieg sie in den teuren Wagen. Ein weicher Ledersessel empfing sie. Alles roch angenehm und es war schön warm im Inneren. Sie ließ sich fallen und als die Türe geschlossen wurde schloss sie die Augen und legte die Arme auf die Lehnen. Was für ein Unterschied zu dem Fahrzeug in dem sie hier angekommen war. Und wieder bestätigte sich ihre Vermutung ein Stück mehr, das es nun besser werden sollte.

Der Chauffeur verstaute den Mantel auch noch im Kofferraum und hielt dann Tom die Türe auf. Er stieg auf der anderen Seite ebenfalls hinten ein und schnallte sich an. Dann stieg auch der Chauffeur ein und die Fahrt begann.

"Mach dir keine Sorgen.", begann Tom und lächelte sie an. "Niemand wird dir mehr etwas tun! Das verspreche ich dir!" Und es klang ehrlich wie er das sagte.

"Ok.", hauchte Nadja zurück. Dann fasste sie sich ein Herz: "Darf ich was fragen?". Sie sah Tom bittend an. Der nickte unmerklich: "Tu mir bitte einen Gefallen: Du hast 1000 Fragen. Mindestens. Das ist mir vollkommen klar. Und ich werde dir jede Frage beantworten. Aber noch nicht. Ich sage dir wenn es so weit ist. Nur noch ein bisschen Geduld. Ok?"

Nadja nickte. Was hatte sie auch für eine Wahl. Aber mit Tom ins Ungewisse zu fahren in einer luxuriösen Limousine in der sie sich mit ihren Klamotten komplett deplatziert vorkam war allemal besser als bei Boris zu bleiben. Dort wartete nur die nächste Tracht Prügel auf sie. Und sie beschloss Ruhe zu bewahren. Es konnte doch eigentlich nur besser werden.

3 Kommentare:

  1. Ich finde diese Geschichte bis zu dem heutigen Tag sehr interessant und bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

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  2. Das Ende lässt schon so halb etwas erahnen... Ich liebe solche Kapitelenden ^-^

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  3. ich bin gespannt was noch geschieht, ob sie ein besseres, schöneres Leben ohne Leid hat, oder ob er wirklich ein neuer Zuhälter ist. LG C.H.

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