Samstag, 26. Dezember 2009

Der wahre Job

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Die Nacht in dem kalten Loch hatte den Mädchen nicht wirklich Erholung gegeben. Nur spärlich hielten die Decken ihre Körper warm. Jurina und Nadja dabei eng aneinander gekuschelt. Irgendwie fühlte Nadja sich für die kleine Verantwortlich. Sie war von zu Hause ausgerissen, ebenfalls um einer Verheiratung zu entgehen.

Das Aufflackern der Neonröhren riss die Mädchen aus dem Schlaf. Die Tür klickte und Boris schob sein breites Kreuz in die Öffnung. "Aufstehen - 5 Minuten Zeit!" bestimmte er knapp. Dann schloss er die Türe wieder. Schlaftrunken rafften sich die Mädchen auf und zogen sich wieder an. Die Angst vor diesem Tier namens Boris, das nie zu schlafen schien war längst viel zu groß geworden, als das es eine von ihnen gewagt hätte ihm zu widersprechen.

Exakt 5 Minuten später ging die Türe auf und Boris kam mit seinem Handlanger herein. Sie hatten eine beträchtliche Anzahl von Handschellen dabei. Grob packte er sich wahllos zuerst Jurina, fesselte ihr die Hände vor dem Körper mit Handschellen. Dann nahm er eine Fessel mit langer Kette. Diese hakte er in die Handschelle ein, führte die Kette zwischen ihren Beinen hindurch und nun war Nadja an der Reihe. Auch sie bekam die Hände gefesselt und die lange Kette die zwischen Jurinas Beinen herauskam wurde an ihren Handschellen befestigt. Nun waren auch die anderen dran. Jede einzelne wurde gefesselt und mit dem Mädchen vor und hinter ihr jeweils verkettet. Ein zaghafter Protest einer der andern endete wie gewöhnlich mit einem dumpfen Schlag in die Magengrube.

Als der Gefangenenzug fertig war nickte Boris zufrieden. Ihm gefiel sein Werk. Es war ihm zu gefährlich die Mädchen ungefesselt aus dem Raum zu holen. Sie hatten geschlafen und sich wer weiß was für Gedanken machen können. Aber so aneinandergefesselt konnte keine entfliehen. Schon einfaches Stehenbleiben würde beim strammziehen der Kette durch den Schritt sicherlich äußerst unangenehm werden. Und große Tänzchen würden die Mädchen schon nicht wagen.

Er sollte recht behalten. Wie geprügelte Hunde, brav und demütig trotteten die Mädchen über die Kellerflure wo Boris sie langscheuchte. Die Prozession endete an einem karg eingerichteten Raum. Stühle waren in einem leichten Halbkreis am Boden festgeschraubt. Mit den Lehnen zur Türe hin. Der Blick auf einen Tisch gerichtet. An den Stühlen jede Menge Riemen und Ösen. Die Lehnen überkopfhoch. Der Zweck all dessen war offensichtlich und wurde auch umgehend angewandt. Die Kerle begannen die Mädchen nacheinander aus ihrer Kette zu lösen und platzierten sie auf den Stühlen und fesselten sie dort gründlich fest. Sogar der Kopf wurde fixiert, so dass die Blickrichtung zum Tisch vorgegeben war. Als alle Mädchen saßen lehnten sie sich faul an eine Wand und rauchten. Sie schienen auf etwas zu warten.

Auf Ihn! Ein kleiner Mann mit gedrungener Gestalt. Er kam lautlos durch die Türe und ging zu dem Tisch und schaute die Mädchen eine nach der anderen an. Sein Gesicht markant und die Augen strahlten einen unendlich grausamen Blick aus. In seiner Begleitung ein Mädchen. Kaum älter als Nadja, wenn überhaupt. Sie war geradezu lächerlich aufreizend gekleidet und übertrieben geschminkt. Nadja wagte nicht zu denken, was das für eine war und was nun auf sie wartete. "Willkommen in Deutschland." fing der Mann dann an zu sprechen. "Ich bin Dimitri und heiße euch willkommen in meinem Haus. Ich habe für eure Fahrt hierher gesorgt und biete euch nun ein Zimmer für eure Unterkunft." Er ging hin und her. Das Mädchen neben ihm zitterte die ganze Zeit wie Espenlaub.

"Für all das was ich für euch getan habe, habe ich viel Geld bezahlt. Und dieses Geld schuldet Ihr mir nun. Ich möchte es natürlich zurückhaben von euch. Es sind 15.000 Euro!"

Nadja machte den Mund auf. Schloss ihn aber dann wohlweislich sofort wieder. Dieser Betrag war ungeheuerlich. Sie war sich nicht ganz sicher, wie viel ein Euro wert ist. Aber 15.000 Euro für eine zweitägige Reise in einem abgewrackten Bus kamen ihr zu viel vor. Aber schnell verriet ihr ihr Verstand, dass dieser Betrag nicht zur Disposition stand.

"Hat eine von euch 15.000 Euro? Nein?" Dimitri schaute die Reihe entlang. Keines der Mädchen regte sich. Die Blicke gingen zumeist zu Boden. "Nun - Das ist kein Problem. Ihr wollt Krankenschwestern werden oder Pflegerinnen. Das könnt ihr. Das ist kein Problem. Aber erst möchte ich mein Geld zurückbekommen. Also schlage ich vor ihr arbeitet erst einmal für mich bis das Geld bezahlt ist." Er ging auf die Wand zu und lehnte sich dort an. "Natalja - Zeig ihnen, was ihr Job ist!"

2 Kommentare:

  1. Der letzte Satz hat eindeutig Gänsehautcharakter...

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  2. Dieser Dimitri hat offenbar mehrere Mädchen in seine Falle gelockt
    Ich mag deine letzten Sätze immer sehr gerne

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